Dienstag, April 16, 2013

Frauenquote: Hat sich von der Leyen ins Aus manövriert?

Einen Hintergrundsartikel über die derzeitige Stimmung in der Union findet man heute in der Süddeutschen Zeitung, wo es heißt:

Vor allem Ursula von der Leyen dürfte sich mit ihrer Haltung durchaus unbeliebt gemacht haben. Einer ihrer Parteifreunde aus der Fraktion schimpft im Gespräch mit SZ.de: "Die mag jetzt als kleine Siegerin erscheinen, aber die ist nach der Aktion auf ganz breiter Front unten durch." Nur die anstehende Bundestagswahl habe von der Leyen den Kopf gerettet. (...) Nicht ganz so aufgebracht formuliert CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt am Tag nach der Einigung ihren Frust: Sie habe ihre "persönlichen Befindlichkeiten im Fraktionsvorstand deutlich" gemacht. Sie gehe jetzt "davon aus, dass solche Verfahren nicht Schule machen". Für Hasselfeldts Verhältnisse war das allerdings eine schallende Ohrfeige für von der Leyen.

(...) Die Haltung der Union lässt sich so klar jetzt nicht mehr feststellen. Nach Beschlusslage sind Partei und Fraktion gegen eine starre Quote. Ins Wahlprogramm soll sie dennoch - allerdings vor allem um die Rebellinnen ruhig zu stellen. Was da die Wahlkämpfer von CDU und CSU den fragenden Bürgern an den Infoständen antworten sollen, bleibt offen. Die neue Unschärfe der CDU könnte wichtige Prozentpunkte kosten.


Ironischerweise scheinen von der Leyens Manöver zuletzt die Ministerin selbst in eine unglückliche Situation gebracht zu haben. Von anderen Mitgliedern ihrer Partei wird sie gehasst – und vom radikalfeministischen Flügel verachtet, weil sie nicht noch hemmungsloser aufgetreten war. In der taz etwa beschimpft sie Ines Pohl als "Umfallerin". (Die Kommentarspalte unter Pohls Artikel liest sich so, als wäre sie zu weiten Teilen von Genderama-Lesern besetzt.)

Siehe dazu auch Spiegel-Online: "Sieger sehen anders aus."

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