Donnerstag, April 18, 2013

"Faul, fahrig, Junge" – Die Krise verschlimmert sich

"Scheißkerle fertigmachen" heißt ein neues Büchlein, das laut Klappentext ein "Entwöhnprogramm für Scheißkerl-Geplagte" beinhaltet. Im Buch bekommt die Leserin zum Beispiel Party-Tipps wie diesen: "Kleben Sie das Foto des Scheißkerls in die Mitte einer Dartscheibe. Wer die Augen trifft, bekommt die doppelte Punktzahl." Oder solche Alltagstipps: "Schreiben Sie den Namen des Scheißkerls auf so viele Klopapierblätter, wie Sie mögen. Rollen sie die Klopapierrolle anschließend wieder auf und hängen Sie sie ins Bad, wo sie ihrer natürlichen Verwendung zugeführt wird. Hehe!" Kann man sich umgekehrt ein Buch vorstellen mit dem Titel "Scheißweiber fertigmachen"? Bei Gleichstellungsbeauftragten würden sofort alle Alarmglocken schrillen. Aber die Jungs sind erfahrungsgemäß geduldig im Nehmen. Auch im Klassenzimmer.


Mit dieser Einleitung über das beständige Hintergrundsrauschen unserer männerfeindlichen Gesellschaft, das natürlich nicht im Unterricht plötzlich zum Erliegen kommt, eröffnet Birgitta vom Lehn ihren aktuellen Artikel zum Stand der "Jungenkrise" an unseren Schulen. Jeder weiß inzwischen, dass es diese Jungenkrise gibt; wirklich unternommen wird dagegen bis heute wenig bis gar nichts. So droht sie sich derzeit sogar noch zu verschlimmern:

Denn mit der fortschreitenden Akademisierung im Bereich Frühpädagogik verstärke sich die weibliche Dominanz in den Kitas, hat das Institut für Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg beobachtet: Schrieben sich an den beruflichen Schulen, die auf den Erzieherberuf vorbereiteten, früher immerhin noch 15 Prozent männliche Auszubildende ein, so waren es zuletzt an den Hochschulen mit acht Prozent gerade halb so viele. (...) Das Männernetzwerk Manndat e.V. behauptet sogar, mehr Männer in pädagogischen Einrichtungen seien "politisch nicht wirklich erwünscht". Eine Motivation zur Jungenförderung sei in den Schulen gar nicht vorhanden, viele zeigten sich in dieser Frage ignorant.

(...) "Die Feminisierung in den Schulen diskriminiert die Jungen", sagt der emeritierte Bremer Geschlechterforscher Gerhard Amendt, der bezüglich solcher Themen den Konflikt nicht scheut. Die Feminisierung schlage auch auf die pädagogischen Inhalte durch. Genderthemen mit Schwerpunkt "Frauenbild" werden beispielsweise im Religions-, Deutsch- und Fremdsprachenunterricht ausgiebig behandelt. (...) Auch der Lehrer und Autor Frank Beuster (“Die Jungenkatastrophe“) ist überzeugt: "Frauen wissen nicht, wie Jungs ticken." Jungen fielen auch daher in der Schule eher auf und bekämen Disziplinarstrafen und schlechte Noten. (...) An den Universitäten, an denen junge Lehrer- und Erzieherinnen ausgebildet werden, wird hingegen immer noch vermittelt, die Mädchen- und Frauenbenachteiligung sei groß.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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