Dienstag, Mai 26, 2009

Lesermail (Sexuelle Gewalt gegen Männer)

Über Professor Walter Hollstein erreicht mich folgende Mail (eigentlich handelt es sich um zwei Mails, die ich nach Rücksprache mit der Verfasserin zusammengefügt habe):

Ich bin selbst eine Frau. Mein bester Freund wurde von einer Frau vergewaltigt. Sie war nicht allein - sie hat seine Arglosigkeit ausgenutzt. Hatte ihn mit Helfern und zur Hilfenahme von Medikamenten wehrlos gemacht - und brutalst mehrfach vergewaltigt. Mittlerweile weiß ich, dass dies kein Einzelfall ist. Die Männer schweigen - und bringen sich häufig um.

Es ist neben ihrem verletzten Körper und der verletzten Seele die Folge der weiteren Verletzungen - dass ihnen nicht geglaubt wird, man über sie lacht usw.

Ich vermisse die Info in der Öffentichkeit, dass auch Männer vergewaltigt werden - und sehr brutal. Ich vermisse die Info, dass Männer geschlagen werden und sich oft nicht wehren - still leiden. Sagen die Männer was, sind sie ein Waschlappen. Schlagen sie zurück - sind bestimmt sie diejenigen, die angefangen haben.

Wer hilft diesen Männern??? Ein Tabuthema - die Männer sind ja immer die Starken.

An einigen Stellen werden Männer bevorzugt - im Job teilweise bei der Bezahlung. Wer redet darüber welch schlechte Karten z. B. der Kindergärtner hat??

Ich wünsche mir mehr Ausgewogenheit. Die Männer leiden leise - und überleben häufig nicht.

Wenn Sie wollen, können Sie meinen Brief veröffentlichen. Vielleicht hilft es einem Mann, weiter den Mut zu finden, Übergriffe anzuzeigen.

Es ist sehr schade, dass es de facto keine Gleichberechtigung gibt und Männer da recht schlechte Karten haben. Wir werden versuchen, die Geschichte meines Freundes - falls wir einen Verlag dafür interessieren können - zu veröffentlichen. Einesteils um Männern zu zeigen, dass sie nicht allein stehen - und auch um Frauen zu erreichen. Die Gesellschaft sollte für wirkliche Gleichberechtigung sensibilisiert werden.


Sicherheitshalber fragte meine Leserin auch bei ihrem Freund an, ob er mit einer Veröffentlichung in diesem Blog überhaupt einverstanden ist. Er antwortet uns:

Ist okay für mich. Wenn ich nur einem einzigen Mann damit helfen könnte, wäre ich schon glücklich darüber. Aber welcher Kerl hat schon so eine Familie wie ich: die für ihn da ist, ihn nicht für eine Memme hält und und und ... Ich habe mein ganz privates Männerhaus - meinen familiären Zufluchtsort. Es wäre einfach schön für mich, ich könnte einigen von ihnen helfen, weil ich es weiß, wie sie sich fühlen.

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