"Hart aber fair": Mission erfüllt
Wenn man heute die diversen TV-Kritiken zu "Hart aber fair" liest, gelangt man schnell zu dem Eindruck: Auch diese Talkshow hat ihren medialen Auftrag erfüllt, dem Zuschauer erfolgreich weiszumachen, dass es in der Geschlechterdebatte keine zwei Meinungen geben kann. Am interessantesten ist noch die Kritik auf Spiegel-Online: Sie durchschaut die Mechanismen von Plasbergs Spiel und macht trotzdem gern dabei mit. Einige Auszüge:
Auch wenn Frank Plasberg schon im Titel "50 Jahre Gleichberechtigung – wann kommt der Männerbeauftragte?" ironisch Partei ergriff für das neue gebeutelte Geschlecht, gecastet hatte man die Gäste irgendwie ganz im Sinne der Frauensache. So viel geballte männliche Negativklischees hatte das Publikum jedenfalls schon lange nicht mehr in einer Sendung präsentiert bekommen. Vielleicht – um ein weiteres Klischee zu bedienen – herrschte einfach auch nicht so eine große Auswahl an Männern, da die meisten lieber Fußball gucken wollten, als über ein Thema zu sprechen, zu dem es unter aufgeklärten Menschen keine zwei Meinungen gibt.
Frank Plasberg, der streckenweise den Eindruck vermittelte, dass er selbst lieber vor dem Fernseher sitzen und die EM verfolgen würde, versuchte, den Konflikt noch mit einigen Einspielern aufzuheizen. Viel Neues ist seiner Redaktion jedoch nicht eingefallen. Es wurde der schon in anderen Talkshows angeführte "Schneekettentest" präsentiert, der nachweist, dass Frauen auch in der Handhabung des Autos das denkende Geschlecht darstellen.
Ja, aber wo blieb er denn nun, der Männerbeauftragte von "Hart aber fair"? Wahrscheinlich holte er gerade Bier oder guckte Fußball.
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