Überraschend häufig: Wenn Frauen Männer mobben
Die "Süddeutsche Zeitung" beseitigt lieb gewordene Klischeevorstellungen über soziale Frauen und durchsetzungsstarke Männer. Ein Auszug:
Ausgerechnet in den sozialen Berufen, in denen es mehr weibliche Beschäftigte gibt, besteht nach dem Mobbing-Report der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die größte Mobbing-Gefahr. Betroffen sind oft Männer. Im Gegensatz zu Frauen, die sich bei Beratungsstellen schneller Hilfe suchen, fällt es männlichen Opfern schwer, über ihre Situation zu sprechen - vor allem, wenn sie von Kolleginnen und weiblichen Vorgesetzten gemobbt werden. (...)
"Männer, die von weiblichen Vorgesetzten attackiert werden, haben große Scheu, sich ihre schwache Position einzugestehen und sich rechtzeitig Unterstützung zu suchen", sagt die Diplompsychologin Iris Dohmen vom Institut für Arbeits- und Sozialhygiene (IAS) in Karlsruhe. Sie hilft Firmen, präventive Maßnahmen gegen Mobbing und Diskriminierung umzusetzen und betreut Opfer. "Frauen haben erstens subtilere Mobbing-Strategien, und zweitens ist das Phänomen, dass Männer aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden, relativ neu und noch nicht im Bewusstsein vieler Betroffener verankert", sagt Dohmen. "Wenn Männer zur Zielscheibe werden, dauert es deshalb auch oft lange, bis sie sich dessen überhaupt bewusst sind."
Was hier mit Bezug auf einzelne Firmen diskutiert wird, diskutieren wir Männerrechtler schon seit Jahren mit Bezug auf unsere gesamte Gesellschaft. Und wir haben mit denselben Widerständen zu kämpfen: mangelndes Bewusstsein für Benachteiligungen, Männer, die ie Vorstellung als "lächerlich" von sich schieben, sie könnten in irgendeiner Weise Opfer werden, und Frauen, die dies ausnutzen. Schön, wenn auch hier ein Tabu aufbricht.
Labels: Beruf, Geschlechterklischees, Mobbing, populäre Irrtümer
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