Frauenministerium: "Gleichstellungspolitik muss Frauen und Männer berücksichtigen"
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Pressemitteilung Nr. 233/2007
Veröffentlicht am 26.09.2007
Thema: Gleichstellung
Staatssekretär Dr. Hermann Kues: "Gleichstellungspolitik muss Frauen und Männer berücksichtigen"
Bundesministerium legt Broschüre "Neue Wege - Porträts von Männern im Aufbruch" vor
"Gleichstellungspolitik gelingt nur, wenn sie sowohl Frauen als auch Männer einbezieht", erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, heute bei der Vorstellung der neuen Broschüre Neue Wege - Porträts von Männern im Aufbruch: "Heute brechen die traditionellen Geschlechterrollen immer mehr auf. Die Lebensentwürfe von Frauen werden vielfältiger, gleichzeitig suchen viele junge Männer nach Rollenvorbildern. In den vergangenen Jahrzehnten hatte die Gleichstellungspolitik vor allem die Frauen im Blick. Jetzt wollen wir beide Geschlechter berücksichtigen. Mit der neuen Broschüre präsentieren wir Lebensläufe von Männern jenseits von Rollenstereotypen und machen jungen Männern Mut, ihren eigenen Weg zu gehen - in Beruf und Familie."
Die Broschüre Neue Wege - Porträts von Männern im Aufbruch bietet sieben persönliche Porträts, vom überzeugten Hausmann türkischer Herkunft über den Topmanager und allein erziehenden Vater bis zum politisch und sozial hoch engagierten Kirchenvertreter. Außerdem enthält sie Informationen zu Themen wie Väter und Elternzeit, Alleinerziehende oder Väternetzwerke. Wie sehr jungen Männern positive Vorbilder zur Orientierung fehlen, zeigt eine Studie über die Rollenbilder und Einstellungen zur Gleichstellung bei 20jährigen Frauen und Männern, die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums im Februar 2007 vorgelegt wurde. Danach haben die heute 20jährigen die Erfahrung gemacht, dass der Vater der Haupternährer ist und die Mutter meist zu Hause bleibt. Gleichstellungspolitik wird von der jungen Generation überwiegend als Reparatur- und Subventionspolitik für Frauen wahrgenommen, nicht als Politik für beide Geschlechter. In ihrer Wahrnehmung werden Männer von der Gleichstellungspolitik nicht berücksichtigt. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfolgt den Ansatz, beide Geschlechter in die Gleichstellungspolitik einzubeziehen.
Seltsame Wahrnehmung, die die junge Generation da hat! Wie das nur kommt?
Die Broschüre kann man sich hier herunterladen.
Für das, was man aus dem Hause von der Leyen bislang gewohnt war, ist schon diese Ankündigung alleine ein revolutionärer Schritt nach vorne. Bloße Lippenbekenntnisse? Ich wäre optimistischer, wenn diese Pressemitteilung nicht exakt an jenem Tag veröffentlicht worden wäre, an dem auch der "Zweite Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen" beschlossen wurde und die Begleitpropaganda dazu – im Gegensatz zu Hinweisen auf diese Broschüre – prominent durch sämtliche Medien ging.
Labels: Rollenmodelle, von der Leyen
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