GENDERAMA-JAHRESRÜCKBLICK 2005
Bunt zusammengewürfelte Jahresrückblicke sind derzeit wieder in – warum machen wir nicht einmal einen thematisch ausgerichteten Rückblick, um zu schauen, was sich in der Geschlechterdebatte in den letzten zwölf Monaten wirklich getan hat? Um mir die Arbeit am heutigen Silvestertag möglichst einfach zu machen, habe ich mir einfach einmal alle Genderama-Beiträge dieses Jahres angeschaut und für den folgenden Rückblick alles aufgenommen, was in mehr als einem einzigen Beitrag thematisiert wurde und deshalb zumindest als ein Mini-Trend gelten dürfte. Dabei habe ich verzichtet, Links auf die einzelnen Beiträge zu setzen, aber das Archiv hier ist ja einfach zu bedienen. Natürlich sind auch viele Sachen passiert, über die ich nicht eigens berichtet habe, aber die folgende kleine Liste scheint mir recht zutreffend zu skizzieren, was 2005 im Wesentlichen so passiert ist:
- Das angedrohte Verbot privater Vaterschaftstests brachte der Männerbewegung erstmals eine wirklich große Aufmerksamkeit der Medien ein.
- Auch die Benachteiligung von Jungen im Schulunterricht wurde zum Thema.
- Dass Frauen aus Gründen einer Lohndiskriminierung weniger verdienten als Männer, wurde in mehreren Beiträgen von Fachleuten widerlegt (wird aber von einigen Leuten unverdrossen weiterbehauptet).
- Häusliche Gewalt gegen Männer wurde weiter enttabuisiert und inzwischen auch von Frauenpolitikerinnen als Problem anerkannt, das einer Lösung bedarf.
- Was sexuelle Gewalt betrifft, wurden weibliche Täter sowie Falschbeschuldigungen und ihre Folgen verstärkt wahrgenommen.
- Während Unions-Abgeordnete wie Markus Gröbel und Jürgen Gehb ein stärkeres Engagement der Politik auch für die Bedürfnisse von Männern als Gruppe forderten, blamierten sich kurz vor der Bundestagswahl mehrere Grünen-Politiker mit ihren geschlechterpolitischen Aussagen bei „Kandidatenwatch“ im Internet recht gründlich.
- Bedenkliches aus Skandinavien: Zwar sackte in Schweden die feministische Partei massiv ein, aber Norwegen will jetzt auch in der freien Wirtschaft eine Frauenquote einführen.
- Erfreuliches hingegen aus dem angloamerikanischen Raum: Unter anderem durch mehrere spektakuläre Aktionen gelang es Männer- und Väterrechtlern insbesondere in Kanada und Großbritannien, die Benachteiligung ihres Geschlechts auf die politische Tagesordnung zu setzen und der Allgemeinheit als Thema zu vermitteln; so entschuldigte sich die BBC sogar ganz offiziell für eine männerfeindliche Sendung.
- ARTE denkt gar nicht daran, sich für mehrere männerfeindliche Sendungen zu entschuldigen.
- Amnesty International gerät wegen einer feministischen Ideologisierung verstärkt in die Kritik.
- Feminismuskritik in Artikeln und Büchern nimmt auf niedrigem Niveau weiter zu.
- Die vielfach beschriebene „Orientierungslosigkeit der Männer in Bezug auf ihre Geschlechterrolle“ scheint auch immer mehr Frauen zu erwischen, die zwischen „Botox und Shopping“ sowie einer klaren Wertestruktur wie im Islam hin- und hergerissen wirken
- Ursula von der Leyen wird Frauenministerin und Angela Merkel zieht ins Bundeskanzleramt ein.
Wer Ergänzungen oder Bewertungen anzubieten hat, kann sie als Kommentar gerne anfügen. :-)
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