"Eierkontrollgriff" bei Musterung und "Fußfessel für Frauenschläger"
1.
Keine Untersuchung bereitet jungen Männern bei der Musterung so viel Unbehagen wie das Abtasten der Hoden. Mehr denn je stellt sich die Frage, ob dieser Test noch zeitgemäß ist – trotzdem soll er bleiben.
Das berichtet der SPIEGEL. In dem Artikel heißt es weiter:
Auf Anfrage des SPIEGEL schreibt eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums, dass die Hodenuntersuchung weiterhin durchgeführt werde. Die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen scheint sich gar noch verstärkt zu haben. "Bei weiblichen Personen werden keine Untersuchungen der Genitalregion durchgeführt, und auch die weibliche Brust wird grundsätzlich nicht untersucht."
Natürlich nicht. Entgegen sämtlichem feministischen Gegreine sollen allein Männerkörper dem Staat unbeschränkt zur Verfügung stehen.
Vor diesem Hintergrund liegt der Verdacht nahe, dass die bei Soldaten als "Eierkontrollgriff" bekannte Untersuchung nicht wegen zwingender medizinischer Gründe beibehalten wird, sondern auch, weil sie Teil der militärischen Tradition ist. So kann der Griff an die intime Stelle junger Männer immer auch als ein erster Vorgeschmack auf das Leben bei der Truppe gesehen werden – ein Ritual, das den jungen Männern klarmacht, dass sie während ihres Dienstes nicht mehr alle Entscheidungen selbst treffen können und manchmal auch Unangenehmes über sich ergehen lassen müssen.
Unvorstellbar, dass junge Männer von selbst auf diese Idee kommen.
2. "Jetzt kommt die Fußfessel für Frauenschläger!" jubelt die Bildzeitung über einen Gesetzentwurf, den das Bundeskabinett heute für Täter im Falle von häuslicher Gewalt beschließen soll. Das Opfer kann auf Wunsch ein Zweitgerät erhalten, das anzeigt, wenn sich der Täter unzulässig nähert.
Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte dazu: "Häusliche Gewalt ist kein Schicksal. Wir können etwas tun. Und wir müssen es. Alle paar Minuten wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner angegriffen. Beinahe jeden zweiten Tag tötet ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin. Unser Rechtsstaat muss mehr tun, um diese Gewalt zurückzudrängen."
Er könnte damt anfangen, dass sich eine Ministerin schlau darüber macht, was die Wissenschaft zu diesem Thema sagt. Das wäre ein Signal dafür, dass man es wirklich ernst nimmt und nicht nur zur eigenen Profilierung nutzt. Aber billiger Populismus geht natürlich auch.
3. Gegen einen Auftritt des Rammstein-Sängers Till Lindemann gibt es wieder Proteste. Dass die Staatsanwaltschaft mangels Tatverdachts sämtliche Verfahren einstellte, ist den Organisatoren, die selbst anonym bleiben, herzlich egal.
4. In den letzten beiden Jahren sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Physicians for Human Rights-Israel (PHRI) fast 100 Palästinenser in israelischer Haft zu Tode gekommen. Bei den allermeisten dürfte es sich um Männer handeln. Der Bericht und Recherchen der Associated Press (AP) zeichnen ein Bild von systematischer Gewalt, Misshandlung und medizinischer Vernachlässigung. Ein ehemaliger Wärter des Militärgefängnisses Sde Teiman berichtete von routinemäßigen Misshandlungen. Das Gefängnis wurde intern als "Friedhof" bezeichnet.
Ärzte und ehemalige Häftlinge berichten von Hirnblutungen, Hunger, Unterernährung, teils mit Todesfolge, sowie Verweigerung medizinischer Versorgung. In mindestens einem Fall starb ein 17-Jähriger an Hunger. Acht Autopsieberichte, die der AP vorliegen, zeigen gebrochene Rippen und Schädelverletzungen. Der Vorsitzende der Physicians for Human Rights-Israel (PHRI) spricht von einem System, das "jede moralische und professionelle Zurückhaltung verloren" hat.
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