Montag, April 14, 2025

Interessieren sich die Zuschauer von "Adolescence" auch für echte Jungen?

Der Hype müsste eigentlich längst vorbei sein, aber noch immer saugen die deutschen Medien begierig Nektar aus der Netflix-Serie "Adolescence", und zwar – das ist besonders interessant – über die politischen Lager hinweg. Der SPIEGEL etwa beschäftigt sich in einem aktuellen Video mit den "Abgründen der Manosphere", während der FOCUS diesem Thema in seiner aktuellen Ausgabe einen mehrseitigen Artikel widmet (nicht online). Natürlich geht es auch in diesem Beitrag von Corinna Baier um die Übel der "Manosphere", wo man zum Beispiel "radikale Männerrechtsaktivisten" fände, "die erklären, wo Männer angeblich überall diskriminiert werden. Sie verdienen teilweise viel Geld damit." (Wie weltfremd kann man sein? Ich kenne keinen einzigen Männerrechtler, der es mit diesem Engagement zu Reichtümern gebracht hat.)

Wenn man, so wie ich für dieses Blog, all diese Artikel sichtet, kommt man nicht umhn festzustellen, dass all diese Beiträge inhaltlich weitgehend identisch, mitunter fast wortgleich formuliert, sind. Offenbar werden Journalisten unserer Tage derart schlecht bezahlt, dass sie aus lauter Zeitdruck gar nicht umhin kommen, andere Beiträge fleißig abzuschreiben, zumal sie dann sagen können: "Wenn alle anderen das auch sagen, dann muss es doch stimmen …"

Von all dieser Ahnungslosigkeit hebt es sich besonders ab, wenn sich ausnahmsweise einmal Fachleute zu Wort melden. Im Magazin des Zentrums für Männerpsychologie, einer Organisation vor allem britischer Wissenschaftler, hat das jetzt Paul Nathanson getan, den wir durch erkenntnisreiche Fachbücher wie Spreading Misandry über die Verbreitung von Männerhass in unserer Gesellschaft kennen. Ich habe seinen Beitrag für Genderama ins Deutsche übersetzt.



"Hast du 'Adolescence' gesehen? Du musst es sehen! Die ganze Serie dreht sich um das Thema deiner Forschung." Freunde und Kollegen fragen mich immer wieder nach dieser neuen britischen Serie. Sie handelt von einem Jugendlichen namens Jamie, der ein jugendliches Mädchen, Katie, ermordet, weil sie sein Männlichkeitsgefühl untergraben hat. Ich habe sie tatsächlich nicht gesehen, weil ich kein Netflix-Abonnement habe. Aber das spielt für das Folgende keine Rolle, denn es handelt sich nicht um eine Rezension. Mein Interesse gilt nicht der Serie selbst: ihren Schauspielern und deren Charakteren, ihrer Handlung, ihren Dialogen, ihren Sets und ihrem Produktionswert. Was mich zumindest beruflich interessiert, ist nur eines: die öffentliche Debatte über ihre zentrale und offensichtliche Frage. Warum greifen Jungen (oder Männer) im Allgemeinen und besonders gegen Mädchen (oder Frauen) zu Gewalt? Was folgt, handelt kurz gesagt von Jungen, nicht von 'Adolescence'.

Was gibt mir ein berufliches Interesse an Jungen (und Männern)? Ich bin weder Psychologe noch Psychotherapeut. Ich bin weder Soziologe noch Sozialarbeiter. Mein Fachgebiet ist ausgerechnet vergleichende Religionswissenschaft. Ich habe vierzig Jahre damit verbracht, den Feminismus zu studieren, den ich (wie jede andere Ideologie sowohl der Linken als auch der Rechten) als "säkulare Religion" klassifiziere. Feminismus ist eine Weltanschauung, die in säkularen Gesellschaften ähnlich wie Religion in traditionellen Gesellschaften funktioniert. Er vermittelt nicht das Heilige, das Sine qua non der Religion und damit ihr definierendes Merkmal. Aber er tut fast alles andere, was Religion tut: Er vermittelt den Anhängern das Gefühl, zu einer Gemeinschaft zu gehören; er bietet ihnen ein Gefühl von Sinn, Zweck und Bestimmung; er etabliert und erzwingt einen moralischen Kodex; er vermittelt ein Gefühl von Ordnung durch ein System von Doktrinen; er erlaubt den Teilnehmern, ihre Überzeugungen auszuleben und durch rituelle Verhaltensweisen, Pilgerfahrten und so weiter zu verstärken. Kurz gesagt, Religion organisiert entweder die Gesellschaft oder Gemeinschaften innerhalb der Gesellschaft.

Aber ideologische Versionen des Feminismus sind analog zu einer bestimmten Art von Religion (die eine Geschichte hat, die nicht Jahrhunderte, sondern Jahrtausende zurückreicht). Ich beziehe mich auf den Fundamentalismus, der auf einer zutiefst dualistischen Vision der Welt beruht: einer, in der "wir" ständig viktimisiert werden und "sie" ständig "privilegiert" sind. Die gesamte Geschichte ist daher ein titanischer Krieg zwischen "uns" und "ihnen", der letztendlich mit "unserem" Sieg (Belohnung) und "ihrer" Niederlage (Bestrafung) enden wird. Im Fall der feministischen Ideologie sind Frauen von Natur aus gut (die Quelle aller Tugend und allen Glücks) und Männer von Natur aus böse (die Quelle allen Lasters und Leidens). Ich könnte endlos weitermachen, aber ich habe meinen Punkt bereits gemacht. Diese Weltanschauung, die feministische Ideologie, hat begonnen, jedes westliche Land zu dominieren, indem sie fast jede Institution infiltriert hat (von Gesetzgebern und Gerichten bis hin zum Journalismus und der öffentlichen Meinung, von der akademischen und Elite-Kultur bis hin zur Populärkultur). Ihre Form des Dualismus ist Gynozentrismus. Und der Fallout des allgegenwärtigen Gynozentrismus ist Misandrie (Männerfeindlichkeit). Dies ist die Umgebung, in der Jungen aufwachsen, obwohl einige von ihnen Zuflucht in leicht zugänglichen Quellen der Misogynie suchen. Wie Kommentare zu Adolescence (und anderen Phänomenen) oft bemerken, ist Misogynie lebendig und wohlauf. Aber das gilt auch für Misandrie. Dieser sprichwörtliche "Elefant im Raum" steht traurig in der Ecke und wird weitgehend nicht zur Kenntnis genommen, selbst von denjenigen nicht, die behaupten, sich um Jungen und Männer zu kümmern – ganz zu schweigen von denjenigen, die ideologische oder sogar berufliche Interessen daran haben, Misogynie aufzudecken. Die Frage ist nicht, ob auch Misandrie existiert, sondern warum sie existiert und welche Gefahren sie nicht nur für Jungen und Männer, sondern für die Gesellschaft als Ganzes darstellt.

Aus dem, was ich bisher im Diskurs über "Adolescence" gelesen habe, kann ich, unabhängig davon, was die Produktion tatsächlich sagt oder impliziert, zwei Hauptargumente über den Ursprung der Misogynie identifizieren. Eines ist, dass Jungen und Männer von Natur aus durch Männlichkeit oder "Testosteronvergiftung" belastet sind. Wenn dem so ist, dann wäre die einzige Lösung, Jungen und Männer entweder durch Medikamente oder Inhaftierung einzudämmen – oder zumindest die sexuelle Segregation zu fördern, damit sich Mädchen und Frauen "sicher" fühlen. Dieser Standpunkt ist nicht beliebt bei den Eltern von Jungen, obwohl einige Mütter tatsächlich Essays in angesehenen Zeitungen veröffentlicht haben, in denen sie beschreiben, wie schwer es für sie ist, ihre eigenen Söhne zu lieben – die schließlich eine "patriarchalische" Mentalität annehmen und wahrscheinlich zu Schlägern oder sogar Vergewaltigern werden. Das Wunder ist nicht, dass einige Mütter dies mit der Erwartung getan haben, dafür geehrt und nicht getadelt zu werden für ihre Ehrlichkeit, sondern dass überhaupt welche es getan haben. Janice Fiamengo diskutiert Variationen zu diesem düsteren Thema und kommentiert Quellen von Frauen, die behaupten, ihre Söhne zu lieben – aber unter einer Bedingung: dass nämlich ihre Söhne den Feminismus verinnerlichen (was die Verachtung für Männer im Allgemeinen einschließt). Siehe hierzu auch Suzanna Danuta Walters' Washington Post Meinungsartikel Warum sollten wir Männer nicht hassen dürfen? und Jody Allards Meine jugendlichen Söhne sind blind für die Vergewaltigungskultur.

Ein anderes Argument ist, dass Jungen und Männer leicht durch "toxische Männlichkeit" korrumpiert werden. Die Debatte wechselt hier zu frauenfeindlichen "Influencern" der "Manosphäre" (wie Andrew Tate). Als ihre Anhänger eingeschlossen, aber nicht immer klar unterschieden, sind sowohl "Incels" (unfreiwillige Zölibatäre, die Frauen dafür hassen, dass sie sie abweisen) als auch "Men Going Their Own Way" (freiwillige Zölibatäre, die sich aus nicht unbegründeter Furcht von Frauen fernhalten). Wie der führende Incel-Forscher William Costello betont, gibt es mindestens zwei Faktoren, die selten diskutiert werden und nicht nur zur Wut der Jungen beitragen, sondern auch zur Verwirrung von Eltern, Lehrern und Gesetzgebern: eine statistische Korrelation sowohl mit ethnischen Minderheiten als auch mit Autismus.

Seit Jahrzehnten argumentieren Feministinnen, dass Männer von klein auf lernen, Frauen zu "objektivieren", insbesondere im Zusammenhang mit Pornografie und Prostitution. Auch heute noch fragen nicht viele Wissenschaftler nach der Art und Weise, in der Frauen Männer objektivieren. Laura Mulvey hat schon vor Jahrzehnten mit ihrem psychoanalytischen Konzept des "männlichen Blicks" als einem inhärent unheilvollen Merkmal des Kinos (d. h. der männlichen Regisseure) den Fehdehandschuh für die Objektivierung von Frauen hingeworfen. Andere Feministinnen haben unter Anwendung ihrer eigenen Theorien der Objektivierung deren Funktion in der Prostitution und insbesondere in der Pornografie hervorgehoben, z. B. Andrea Dworkin und Catharine MacKinnon. Ganz abgesehen davon, dass keine heterosexuelle (oder homosexuelle) Beziehung möglich wäre, ohne dass beide Partner zeitweise die Aufmerksamkeit auf ihren Körper lenken, haben Frauen alerdings schon immer dazu tendiert, Männer als wandelnde Geldbörsen und Statussymbole zu sehen, so wie Männer schon immer dazu tendiert haben, Frauen als schöne Trophäen zu betrachten. Michael Kimmel versuchte einen etwas anderen Ansatz. Er wurde als Soziologe berühmt oder berüchtigt, weil er behauptete, dass Jungen mit einem Gefühl des Anspruchs auf ein "männliches Privileg" aufwachsen. Wird es ihnen verwehrt, so seine These, reagieren junge Männer mit Wut auf Frauen (aber auch auf Männer), die ihnen den Spaß verderben, indem sie auf Respekt für Frauen bestehen oder, schlimmer noch, mit den Behörden zusammenarbeiten, um Männer zu bestrafen, die sich nicht an so ausgefeilte sexuelle Etikette halten, dass selbst viktorianische Damen sie amüsant gefunden hätten.

Aber ich denke, dass all diese Ansätze am Thema vorbeigehen. Es ist durchaus sinnvoll, nach vielen möglichen Erklärungen für Gewalt durch Jungen zu suchen (das vorgebliche Ziel von "Adolescence"), anstatt nur nach einer einzigen (wie die "Incel-Community", frauenfeindliche "Influencer", die "sich verändernde Rolle der Väter" oder der Männlichkeit selbst). Es ist jedoch etwas anderes, Erklärungen zu ignorieren, die die gegenwärtige konventionelle Weisheit über Jungen und Mädchen in Frage stellen könnten. In der Washington Post beispielsweise informiert Anne Branigin ihre Leser darüber, dass einige Zuschauer beunruhigende Fragen über das Verhalten von Katie (dem ermordeten Mädchen) stellen. Aber nur das anzuerkennen – ihr Spott rechtfertigt kaum die Vergeltung durch Mord – kratzt lediglich an der Oberfläche eines viel tieferen und allgegenwärtigeren Problems: der zutiefst gynozentrischen und sogar misandrischen Kultur, in der Jungen heute leben müssen. (Das gilt natürlich auch für Mädchen, aber mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen – nicht alle davon beneidens- geschweige denn bewundernswert.)

Gynozentrismus, der den Androzentrismus längst ersetzt hat, ist kein Randproblem, eines, das nur Jungen aus dieser oder jener sozialen Klasse, Familienstruktur oder geografischen Region betrifft. Er betrifft alle Jungen, alle Männer, indem er sie ignoriert und zum Schweigen bringt. Und dasselbe gilt für die Misandrie, die daher weiterhin Misogynie als Reaktion erzeugt. Es stimmt, dass der gegenwärtige Zustand der Jugendlichen, sowohl männlich als auch weiblich, stark von breiten kulturellen Tendenzen beeinflusst wird, wie der hedonistischen und amoralischen Welt, die die Populärkultur Tag für Tag als normal präsentiert. Denken Sie zum Beispiel an die reichen und materialistischen Zombies, die in luxuriös dekadenten Hotels in The White Lotus umherwandern (obwohl selbst diese Show in dieser Staffel andeutet, dass eine Version der buddhistischen Meditation ein Gegenmittel zur weit verbreiteten Leere sein könnte). Es stimmt auch, dass Jugendliche, sowohl männlich als auch weiblich, fast vollständig von den Meinungen anderer abhängig sind, ob Freunde oder "Freunde" (ganz zu schweigen von "Influencern"). Und doch passiert mit Jungen im Besonderen etwas, das nicht mit Mädchen passiert (zumindest nicht auf die gleiche Weise oder im gleichen Ausmaß). "Adolescence" handelt von einem Jungen, der sich nicht nur passiv von der Gesellschaft entfernt, sondern sich aktiv gegen sie wendet. Die Zuschauer erkennen, dass dies nicht nur eine weitere Geschichte ist, die erschreckend, aber unterhaltsam ist. Sie erleben die Show, so behaupte ich, als eine Warnung. Leider, nach den Kommentaren zu urteilen, die ich bisher gelesen habe, haben sie den (beabsichtigten oder unbeabsichtigten) Inhalt dieser Warnung noch nicht erkannt.

Wie ich immer wieder sage, brauchen alle Menschen gesunde Identitäten, sowohl persönlich als auch kollektiv. Und sie können dies nicht erreichen, ohne mindestens einen Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können, der (a) unterscheidbar, (b) notwendig und (c) öffentlich wertgeschätzt ist. Wenn dies nicht gelingt, kommen einige Menschen auf die Idee, dass selbst eine negative Identität besser ist als gar keine. Diejenigen, die negative Identitäten akzeptieren, neigen jedoch dazu, sich nicht nur gegen die Gesellschaft zu wenden (durch Kriminalität), sondern auch gegen sich selbst (durch Schulabbruch oder Arbeitslosigkeit, Sucht, Selbstmord und so weiter).

Das ist meine Hypothese. Ich kann sie nicht beweisen, weil ich weder Wissenschaftler noch Sozialwissenschaftler bin (obwohl ich nach vielen Jahren des Einholens akademischer Vorschläge noch keinen getroffen habe, der bereit wäre, diese Hypothese als Forschungsthema ernst zu nehmen). Sie muss daher auf einem Fundament ruhen, das gesunden Menschenverstand und Anstand vereint.

Ich beziehe mich auf gesunden Menschenverstand, weil historische und anthropologische Beweise darauf hindeuten, dass alle Menschen tatsächlich das suchen, was ich als "gesunde Identität" bezeichne. Wenn ich genau wie jeder andere in meiner Gemeinschaft bin, wie kann ich dann überhaupt eine Identität haben? Wenn ich allerdings völlig anders bin als jeder andere in der Gemeinschaft, warum versuche ich dann überhaupt, dorthin zu gehören? Und die gleichen Fragen stellen sich auf der kollektiven Ebene von Klasse, Religion, Ethnizität, Geschlecht, Sprache und so weiter.

Aber ich beziehe mich auch auf Anstand, denn keine Gemeinschaft, die mir oder meiner Gemeinschaft eine gesunde Identität verweigert, wäre moralisch meiner Loyalität und Selbstaufopferung würdig. Deshalb ist meine Hypothese letztendlich eine moralische und keine psychologische oder soziologische. Wenn wir wollen, dass männliche Teenager (oder erwachsene Männer) ihr Leben in die Gesellschaft investieren, dann müssen wir sie dazu motivieren, indem wir auf ihrer angeborenen Würde speziell als Jungen (oder Männer) bestehen.

Betrachten Sie Michael Kimmel und seine unzähligen akademischen Anhänger. Er erkennt, dass Jungen und Männer jetzt in großen Schwierigkeiten stecken. Aber er geht davon aus, dass dies als Folge ihrer Reaktion auf den Feminismus entstanden ist. Er sagt nichts über die kulturellen und technologischen Revolutionen, die den männlichen Körper zunehmend obsolet gemacht haben in den letzten zehn- bis zwölftausend Jahren (außer im Zusammenhang mit der Vaterschaft, bisher, und selbst die Notwendigkeit von Vätern im Familienleben wurde in den letzten fünfzig Jahren angegriffen). Kimmel geht daher davon aus, dass Jungen (oder Männer) fehlgehen wegen ihres anachronistischen und illegitimen Verlangens nach (unverdienten) Privilegien. Ich schlage die These vor, dass Jungen (oder Männer) fehlgehen, weil die Gesellschaft ihr universelles und legitimes Verlangen nach (verdientem) Respekt verweigert.

Die bedauerliche Tatsache ist, dass Jungen und Männer keinen offensichtlichen Grund haben, in eine Gesellschaft zu investieren, die keinen Platz für sie speziell als Jungen oder Männer hat. Im Gegenteil, sie haben offensichtliche Gründe, der Gesellschaft zu grollen – nicht weil sie ihnen einen "privilegierten" Status vorenthält, sondern weil sie ihnen sogar den verdienten Status vorenthält, der die Grundlage für jede gesunde Identität bilden muss. Die Incels sind zwar neurotisch, aber nicht unbedingt blind; sie sehen, dass die Gesellschaft sie im Stich gelassen hat, auch wenn sie nicht erkennen, dass die Abkehr von der Gesellschaft als Reaktion auf Rache hinausläuft, nicht auf Gerechtigkeit.

Ich schließe mit einer Warnung (nicht einer Drohung, worauf der Incel-Standpunkt hinausläuft). Die Zeit läuft ab für unser sich schnell auflösendes soziales Gefüge. Wir können entweder den gesunden Menschenverstand und den Anstand im öffentlichen Diskurs über Jungen und Männer wiederherstellen, oder wir können zu den Rettungsbooten rennen. Bisher, nach den Reaktionen auf "Adolescence" zu urteilen, sind die Experten und ihre Verbündeten zu beschäftigt damit, Liegestühle auf der Titanic umzustellen. Es stimmt, dass nicht alle Jungen der Verzweiflung erliegen – und diejenigen, die es nicht tun, sollten Gegenstand von mindestens so viel Forschung sein wie diejenigen, die es tun – aber mehr als ein paar Jungen erliegen und viele weitere werden sicherlich folgen. Ich warte immer noch darauf, dass die Populärkultur, geschweige denn die Elitekultur, die Bedürfnisse und Probleme von Jungen ernst nimmt, statt sie mit Verachtung zu überhäufen.




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