Google-Chefin wegen sexueller Diskriminierung verklagt
1. Die britische Daily Mail berichtet:
Eine weibliche Google-Führungskraft hielt männliche Kollegen davon ab, an wichtigen Projekten zu arbeiten, und verweigerte ihnen Beförderungen, wie in einer neuen aufsehenerregenden Diskriminierungsklage behauptet wird.
Marco Meier, der fast 13 Jahre lang für das Google-Werbeteam gearbeitet hat, bevor er letztes Jahr entlassen wurde, wirft der Vertriebsleiterin Marta Martinez Sexismus vor und dass sie ihren männlichen Kollegen das Leben schwer gemacht habe.
Der ehemalige deutsche Profi-Basketballspieler behauptete, er habe eine vielversprechende Karriere bei dem Unternehmen gemacht, sei aber entlassen worden, nachdem er sich über die geschlechtsspezifische Diskriminierung durch Martinez beschwert hatte.
In einer bahnbrechenden Bundesklage, die letzte Woche im südlichen Bezirk von New York eingereicht wurde, behauptete Meier, dass Martinez männliche Mitarbeiter einer "unerbittlichen Kampagne" von Feindseligkeit und Diskriminierung ausgesetzt habe.
"Meier und alle männlichen Teamleiter in Martinez' Abteilung mussten eine unerbittliche Kampagne feindseliger und ungleicher Behandlung, schwerer Belästigung und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ertragen", heißt es in der Klage.
(…) In der Klage wird behauptet, dass, als Meier in Martinez' Team anfing, sieben ihrer neun Mitarbeiter Männer waren, aber im Laufe von vier Jahren feuerte sie die meisten Männer und ersetzte sie durch Frauen.
Sie soll Textnachrichten wie "Die Frauen in meinem Team haben bessere Führungsqualitäten und sind besser vorbereitet" und "Männer sind zu aggressiv und zu wettbewerbsorientiert" gesendet haben.
"Alle männlichen Teamleiter wurden ständig daran gehindert, bei Besprechungen ihre Erkenntnisse einzubringen, erhielten schlechtere Leistungsbeurteilungen (während weibliche Teamleiter ohne Grundlage bessere Beurteilungen erhielten), und ihnen wurden wiederholt einflussreiche Großprojekte verweigert, während solche Projekte an weniger qualifizierte weibliche Teamleiter vergeben wurden", heißt es in der Klage.
Meier und allen männlichen Teamleitern wurde die Beförderung ständig verweigert, während weibliche Teamleiter schnell befördert wurden.
In einem Fall schenkte Martinez ihren Teammitgliedern angeblich eine Jahresmitgliedschaft bei Step-Up, einem Unternehmen, das ausschließlich Frauen in Führungspositionen unterstützt, als Weihnachtsgeschenk.
Laut Gerichtsdokumenten reichte Meier zwei detaillierte Beschwerden über geschlechtsspezifische Diskriminierung bei Google ein und behauptete, er sei entlassen worden, statt dass man ihnen nachging.
"Es wurde keine Untersuchung durchgeführt, und es wurden keine Abhilfemaßnahmen ergriffen. Vielmehr wurde [Meier] schockierenderweise von Google als Vergeltungsmaßnahme nur zwei Monate nach Abschluss seiner zweiten Diskriminierungsbeschwerde entlassen", heißt es in der Klageschrift.
Google weist die Vorwürfe als unbegründet zurück.
2. In dem preisgekrönten Film "Rote Sterne überm Feld" hat "Rammstein"-Sänger Till Lindemann eine kleine Rolle. Deshalb wollen Aktivisten die Aufführung des Films beim Festival "achtung berlin" verhindern. Das Festival kommt ihnen entgegen.
3. Der ORF berichtet:
Das diesjährige Treffen der Frauen und Männer, die in Österreich als Strafverteidiger arbeiten, stand unter dem Motto "He said. She said". Viele machten sich bei dem Treffen für Änderungen bei Verfahren in Sexualstrafsachen stark. Konkret fordert der Strafverteidigungsverein die Zurückdrängung der "kontradiktorischen Zeugeneinvernahme" zugunsten der schonenden unmittelbaren Vernehmung in der Hauptverhandlung.
Seit einiger Zeit sei es üblich, dass mutmaßliche Missbrauchsopfer im Ermittlungsverfahren kontradiktorisch befragt werden können. Sie müssen dann in der Hauptverhandlung nicht mehr vor Gericht gegen den mutmaßlichen Täter – im Regelfall handelt es sich um Männer – aussagen. Ihre auf Video aufgezeichneten Angaben im Vorverfahren würden in der Verhandlung abgespielt bzw. nur noch verlesen.
Die Strafverteidiger sehen bei dieser Praxis den Nachteil, dass sich Gerichte keinen persönlichen Eindruck von mutmaßlichen Opfern machen können und das Fragerecht der Verteidigung bei der Hauptverhandlung beschnitten ist. Heikel ist das vor allem deshalb, weil Falschbeschuldigungen gerade bei Sexualdelikten "nicht selten sind", wie der bekannte deutsch-schweizerische forensische Psychiater Frank Urbaniok am StrafverteidigerInnentag darlegte.
Darüber hinaus spricht sich der Strafverteidigerverein für die zwingende Berücksichtigung von aussagepsychologischen Gutachten aus. Das würde "die Qualität der Beweiswürdigung steigern", erläuterte VÖStV-Präsident Philipp Wolm. Verhandlungen in Sexualstrafsachen würden in Summe zwar nur 3,3 Prozent aller Hauptverhandlungen ausmachen, in Zahlen sei es innerhalb dieser Deliktsgruppen in den vergangenen Jahren aber zu signifikanten Zuwächsen gekommen. Zur Wahrung der Unschuldsvermutung verlangt der VÖStV außerdem eine Änderung des Opfer-Begriffs in den maßgeblichen Passagen der Strafprozessordnung (StPO) in "mutmaßliches Opfer".
"Ich bin erschüttert, wie groß das Phänomen der Falschbeschuldigung inzwischen ist", hielt der bekannte forensische Psychiater Urbaniok bei dem Kongress fest. Es handle sich nach seinem Dafürhalten regelrecht um einen "gesellschaftlichen Trend". Unter Berufung auf mehrere wissenschaftliche Studien geht der Experte davon aus, dass zwei bis zehn Prozent der Anzeigen wegen Sexualdelikten "gefälschte Wahrheiten" seien – für Urbaniok "die Spitze eines Eisbergs".
Anfällig für Falschbeschuldigungen sind laut Urbaniok vor allem Personen mit einem instabilen Realitätsbezug oder einer Identitätsstörung, unreife oder manipulative Persönlichkeiten und dissoziale oder gesteigert eifersüchtige oder kränkbare Menschen. Falschbeschuldiger befänden sich oft in Therapie, hätten tatsächliche Traumata und würden bei deren Aufarbeitung "in eine bestimmte Richtung gelenkt", meinte Urbaniok, bis 2018 Chefarzt des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes des Kantons Zürich. Von Falschbeschuldigungen besonders stark betroffen seien Eltern.
"Menschen, die falsch beschuldigt werden, sind auch Opfer", betonte der forensische Psychiater. Einmal in die Welt gesetzte Beschuldigungen seien in Zeiten der sozialen Medien kaum mehr zu entkräften, wenn sie sich später als falsch herausstellen: "Die Betroffenen sind stigmatisiert." Urbaniok appellierte an die Strafverfolgungsbehörden, verstärkt gegen Falschbeschuldigungen vorzugehen: "Das sind schwere Straftaten. Es ist für das Gesamtsystem schlecht, wenn Falschbeschuldigungen nicht zur Verantwortung gezogen werden."
Opfer von nicht geahndeten Falschbeschuldigungen lasse man "über die Klinge springen", sagte Urbaniok: "Das ist inakzeptabel." Eine fachliche Aufarbeitung bei erwiesenen Fällen sei ebenso wünschenswert wie eine verstärkte mediale Berichterstattung zu diesem Themenbereich.
Ich stimme zu. Die mediale Aufklärung über dieses Problem müsste sehr viel stärker sein.
4. Unter der charmanten Überschrift "80 Prozent der Männer sind Idioten" erklärt die HNA, warum es für Männer unsinnig ist, eine Partnerin über Apps wie Tinder zu suchen:
Die Zahlen, die Reinhardt zitiert, sind für Männer ernüchternd: "Während die Wahrscheinlichkeit bei Frauen, ein Match zu erhalten, bei etwa 60 Prozent liegt, sind es bei Männern nur 0,05 Prozent." Womöglich auch deswegen wird im Internet über Tinder als "Loser-Friedhof" gelästert.
5. Laut Verfassungsschutz setzen Rechtsextreme zunehmend auf Aktionen wie "Pedo-Hunting", wobei sie gewaltbereite, bislang eher unpolitische Jugendliche dafür gewinnen, Schwule zu misshandeln und zu berauben. Die Polizei betont, dass es sich bei den derzeit insgesamt 17 Opfern ausdrücklich nicht um Pädophile handele. "Es ging um die pure Lust auf Gewalt."
Es war vohersehbar, dass die Attacken der radikalen Rechten auf Zuwanderer erst der Anfang waren.
6. Ein Informationsblatt des britischen Inenministeriums beschäftigt sich mit der Bekämpfung von Terrorismus und Radikalisierung. Es enthält auch eine Statistik darüber, wie sich die Häufigkeit der ideologischen Hintergründe von Terrorakten in den letzten beiden Jahren verteilte:
45% standen im Zusammenhang mit rechtsextremistischer Radikalisierung (230)
23 % standen im Zusammenhang mit islamistischer Radikalisierung (118)
18 % betrafen Personen mit widersprüchlichen Anliegen (90)
4% für Anliegen im Zusammenhang mit Schulmassakern (19)
2% für Incel-bezogene Anliegen (9)
Die Incels sind diejenigen, vor denen wir am wenigsten Angst haben sollten. Wenn man trotzdem ausgerechnet in erster Linie gegen diese Gruppe Stimmung schürt, dürften persönliche Abenigungen und Feindbilder dahinter stecken.
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