Mittwoch, April 16, 2025

Grüner wettert: "In der Schweiz besteht dringender Handlungsbedarf gegen Maskulinismus"

1. Der Schweizer Tages-Anzeiger beschäftigt sich mit Männern, die politisch unerwünschte Einstellungen haben:

Der Maskulinismus ist eine politisch-ideologische Bewegung, die vorgibt, sich für die Rechte der Männer einzusetzen, gleichzeitig aber eine extreme Frauenfeindlichkeit fördert. Obwohl es diese Bewegung seit fast 30 Jahren gibt, sorgt sie erst seit einigen Jahren vermehrt für Schlagzeilen. Die französische Sprachbibel Larousse nahm den Maskulinismus als Begriff im Jahr 2025 auf und definierte ihn als "Bewegung, die davon ausgeht, dass Männer unter der Emanzipation der Frau leiden". Auf Netflix ist der Maskulinismus seit Mitte März ein grosses Thema: Die britische Erfolgsserie "Adolescence" geht der Problematik auf den Grund und vermittelt sie einem breiten Publikum.

Die maskulinistische Bewegung propagiert eine übersteigerte Männlichkeit sowie die Überlegenheit des muskulösen, reichen und verführerischen Mannes. Und sie vereint weltweit Männer, die das Gefühl haben, sie würden von Frauen ungerechtfertigterweise zurückgewiesen.

Nationalrat Christophe Clivaz (Grüne, VS) ist "erschüttert über das Ausmass des Phänomens» und erklärt: "In den sozialen Netzwerken wimmelt es von solchen Gemeinschaften, die von viel beachteten Influencern angeführt werden (darunter ist auch der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate, Anm. d. Red.). Die Hassbotschaften, die sie verbreiten, richten sich an noch formbare Jungen. Das ist keine Anekdote – es besteht dringender Handlungsbedarf."

Der Walliser Grüne reichte deshalb im März dieses Jahres eine Motion ein, in der er forderte, "Daten über die Verbreitung maskulinistischer Ideologien zu sammeln". Laut europäischen Experten gewinnen sie vor allem bei den 18- bis 24-Jährigen immer mehr Anhänger.

(….) Stéphanie Lachat, Co-Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann, unterstützt diese Argumentation. "Um das Problem anzugehen, muss man es kennen", sagt sie und verweist darauf, dass die Universität Zürich und Männer.ch, der Dachverband Schweizer Männer- und Väterorganisationen, der sich für die Gleichstellung einsetzt, zurzeit eine Forschungsarbeit zu diesem Thema durchführen. "Die Ergebnisse werden für 2026 erwartet. Je nachdem, wie diese ausfallen, könnte sich der Bund auf diesem Gebiet einsetzen."

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Bewegung auch in der Schweiz auf dem Vormarsch ist. "Maskulinismen – es gibt mehrere, die sich vor allem am Grad der angewandten Gewalt messen lassen – verbreiten sich auch hierzulande und vor allem unter Jugendlichen. Das ist sehr beunruhigend", erklärt die studierte Soziologin Lachat. Umso mehr, als sich innerhalb der Generation Z, das heisst der zwischen 1997 und 2012 Geborenen, eine deutliche Kluft zwischen den Geschlechtern auftut.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Tamara Wernli beschäftigt sich mit der Frage, "wie Frauen Männer trainiren, wütend zu werden". Dieser Mechanismus lässt sich gut von der persönlichen auf die politische Ebene übertragen: Männer schildern ruhig und respektvoll, was sie belastet, sie werden ignoriert, sie schildern erneut, was sie belastet, sie werden belächelt, sie ziehen sich daraufhin entweder zurück, dann gelten sie als Frauenfeinde, oder sie reagieren nach vielen Jahren irgendwann verärgert, dann werden sie als Extremisten abgekanzelt.

Auf der anderen Seite legitimieren bisherige Frustrationserfahrungen noch lange kein aggressives oder anderweitig übergriffiges Verhalten: "Wir haben alles andere probiert, um unseren Willen durchzusetzen, jetzt bleibt uns nichts anderes übrig" habe ich im letzten Jahr als Legitimation von Klimaklebern über die AfD bis zur Hamas gehört.



3.
Die Hochschule Bielefeld schreibt aktuell eine Professur für "Gender-Gerechtigkeit in der Angewandten Mathematik" aus. Wer bereit ist, nach Bielefeld zu ziehen, den erwartet ab dem 1. September eine unbefristete Vollzeitstelle. In der Stellenausschreibung heißt es, dass der Professor im Bereich der "Gender-Gerechtigkeit in der Angewandten Mathematik" lehren und forschen soll. Die Professur wird vom Kulturministerium Nordrhein-Westfalen mit 450.000 Euro gefördert, wie die Hochschule im Januar in einer Pressemitteilung schrieb.


Hier geht es weiter.



4. Auch im Trump-Lager nimmt man gerne Männer als Feindbild, um seine politischen Ziele durchzusetzen:

Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, verteidigte die Bemühungen der Republikaner, Arbeitsanforderungen an [die staatliche Gesundheitsvorsorge] Medicaid zu knüpfen, und behauptete, dass junge amerikanische Männer ihr Leben damit verschwenden, "den ganzen Tag Videospiele zu spielen", anstatt zu arbeiten.

Johnsons Äußerungen fielen in eine Zeit, in der die Republikaner im Repräsentantenhaus einen Haushaltsrahmen vorantrieben, der dazu beitragen würde, die Steuersenkungen von Präsident Donald Trump zu finanzieren, und der eine Kürzung der Bundesausgaben in Billionenhöhe vorsieht. Die Parteiführer streben Kürzungen bei Medicaid in Höhe von 880 Milliarden Dollar an, ein Schritt, vor dem Kritiker warnen, dass er die Gesundheitsversorgung von Millionen einkommensschwacher Amerikaner beeinträchtigen könnte.

Johnson versuchte, Behauptungen über direkte Leistungskürzungen zu umgehen, und beschuldigte stattdessen "kräftige junge Männer", ein Programm zu nutzen, das seiner Meinung nach für alleinerziehende Mütter, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen gedacht war.




5. Die Autorin und ehemalige Therapeutin Bettina Arndt berichtet über den derzeitigen Umgang mit häuslicher Gewalt in Australien. Ihre Schilderungen helfen vielleicht auch zu verdeutlichen, warum immer mehr Männer verärgert sind. Ein Auszug:

Die Polizeigewerkschaft von Queensland führt eine düstere Fernsehkampagne mit einer Großaufnahme einer geballten Faust und einem bösartigen, knurrenden Mann – und argumentiert, dass die Polizei in Fällen häuslicher Gewalt ertrinkt, die nach ihren Angaben bis zu 90 % ihrer Arbeitsbelastung ausmachen.

Zwischen 2012 und 2024 stieg die Anzahl der Anrufe wegen Vorfällen häuslicher Gewalt von 60.000 auf mehr als 192.000, eine Zunahme von 218 Prozent. Die Polizei von Queensland erhielt im Jahr 2024 fast 200.000 Anrufe im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, was bedeutet, dass sie alle drei Minuten auf solche Fälle reagieren.

"Die Polizeiarbeit ist unter diesem Druck zusammengebrochen", sagt Polizeiminister Dan Purdie und erklärt, dass die aktuelle Situation unhaltbar sei, da die Beamten nicht in der Lage seien, sich mit Problemen wie Einbrüchen, Autodiebstahl und Verkehrssicherheit zu befassen.

Wenn wir jedoch einen Schritt zurücktreten, können wir sehen, dass die tatsächliche Gewaltrate in diesem Land sinkt – gemäß den offiziellen Daten des Australian Bureau of Statistics. (…) Laut unseren besten offiziellen Daten zu häuslicher Gewalt, der Personal Safety Survey des ABS, berichten weniger als ein Prozent der Frauen über körperliche Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner im Vorjahr – und auch das nimmt ab.

Wir sehen keinen tatsächlichen Anstieg der Bedrohungen für die Sicherheit von Frauen. Doch neben den glücklicherweise geringen Zahlen echter Gewalt gegen Frauen erleben wir eine Epidemie falscher Anschuldigungen oder Beschwerden, die auf unangenehmen, aber im Wesentlichen trivialen Verhaltensweisen basieren – eine erhobene Stimme, eine zugeschlagene Tür, eine unbezahlte Kreditkarte. Diese werden jetzt als Zwangskontrolle, finanzieller Missbrauch, Gewaltandrohungen oder eine der langen Liste von Verhaltensweisen interpretiert, die Männer als Täter häuslicher Gewalt darstellen.

Im letzten Jahr veröffentlichte ich ein Interview mit zwei Polizeibeamten aus Queensland, die ihre Qual darüber zum Ausdruck brachten, gezwungen zu sein, ihre Zeit mit Beschwerden zu verbringen, von denen sie wissen, dass sie fabriziert oder stark übertrieben sind. Sie beschrieben den weit verbreiteten Zynismus unter ihren Kollegen angesichts der ideologischen, männerfeindlichen Tendenz, die die gesamte Häusliche-Gewalt-Industrie antreibt, und ihre Abneigung dagegen, diejenigen zu sein, die ungerechte Gesetze gegen Männer durchsetzen müssen.

Sie erwähnten, dass Polizeibeamte den Dienst aufgrund weitverbreiteter Bedenken über die aktuellen Vorgänge verlassen. Die Fluktuation von Polizeibeamten in Queensland lag früher bei etwa 2,7 %. In den letzten Jahren war sie doppelt so hoch – 5,3 % laut den neuesten Zahlen. Und neue Rekruten sind schwer zu finden – Ende 2022 musste die Polizei die Rekrutenausbildung aufgrund des Mangels an neuen Rekruten absagen, und die Behörden verfehlen immer noch die Rekrutierungsziele.

Innerhalb der Polizei ist es weithin anerkannt, dass falsche oder triviale Anschuldigungen häuslicher Gewalt eine Seuche sind, die die kritische Rolle untergräbt, die sie in unserem Justizsystem spielen. Aber Gott bewahre jeden Hauptakteur, der es wagt, diese Bedenken öffentlich zu äußern.

Der Leiter der Polizeigewerkschaft, Shane Prior, der die aktuelle Kampagne anführt, geriet vor vier Jahren in Schwierigkeiten, als seine Gewerkschaft eine Eingabe zu einer Untersuchung häuslicher Gewalt machte, in der darauf hingewiesen wurde, dass falsche Anschuldigungen häuslicher Gewalt regelmäßig genutzt werden, um Vorteile in familienrechtlichen Streitigkeiten zu erlangen, und dass Mitglieder der Polizei sich selbst am Empfangsende falscher Beschwerden wiederfinden.

Zu dieser Zeit erhielt Prior eine Abfuhr von den Lobbygruppen für häusliche Gewalt, die sich darauf einigten, seine Behauptungen als "sachlich falsch" abzutun. Dieses Jahr übertreibt er, indem er dafür plädiert, dass alle Anschuldigungen häuslicher Gewalt als Straftaten behandelt werden. Es ist offensichtlich sicherer, die feministischen Ideologen zu besänftigen, als sich gegen ungerechte Gesetze auszusprechen.

Worum es hier zu gehen scheint, ist der Versuch der Polizei, einen Ausweg aus den 4,6 Stunden zu finden, die sie derzeit für die Bearbeitung jeder Meldung häuslicher Gewalt aufwenden. Die vorgeschlagenen Polizeischutzanordnungen würden bedeuten, dass sie einfach eine 12-monatige Schutzanordnung vor Ort ausstellen könnten, anstatt all die Prozesse durchlaufen zu müssen, die erforderlich sind, damit ein Gericht eine Gewaltanordnung erlässt.

Interessanterweise stieß dieser Vorschlag sofort auf Probleme mit Lobbygruppen, die befürchteten, dass Frauen in dieses neue Effizienznetz geraten könnten, das Täter erfasst. "Es könnte weiteren Schaden für Opfer und Überlebende verursachen, da die Polizei regelmäßig falsch identifiziert, wer der Täter ist", sagte Aimee McVeigh, CEO des Queensland Council of Social Service. Tatsächlich sagten die Polizeibeamten aus Queensland, mit denen ich letztes Jahr sprach, dass ihre Ermittlungen oft Beweise dafür fanden, dass Frauen Täter waren, aber sie standen unter enormem Druck ihrer Vorgesetzten, nur Männer anzuklagen.

(…) Letzten Monat erschien ein außergewöhnlicher Essay – veröffentlicht im Quarterly Essay, einer Zeitschrift mit intellektuellem Gewicht hauptsächlich in linken Kreisen. "Losing It – Can we stop violence against women and children" wurde von der Journalistin Jess Hill geschrieben, die ihre Karriere darauf aufbaute, die feministische Linie zur häuslichen Gewalt zu vertreten.

Wie ich vor einigen Monaten feststellte, wagt sie es jetzt, sich auf die dunkle Seite zu begeben und das geliebte feministische Narrativ, dass der Treiber häuslicher Gewalt die Geschlechterungleichheit sei, in Frage zu stellen. Dort sind viele dieser Milliarden tatsächlich hingeflossen – in Fernsehwerbung und Programme in Schulen und Arbeitsplätzen, die versuchen, frauenfeindliche Einstellungen zu ändern. Ende letzten Jahres steckte die Albanese-Regierung 3,5 Millionen Dollar in den Unterricht für Schuljungen über "gesunde Männlichkeit".

Wie Hill feststellt, ist seit langem bekannt, dass dieser Plan ein kläglicher Misserfolg war. Nicht nur scheiterte der erste nationale Plan gegen häusliche Gewalt, der auf dieser Theorie basierte, an der versprochenen "signifikanten und anhaltenden Reduzierung von Gewalt", sondern das, was sie als frauenfeindliche Einstellungen betrachten, floriert tatsächlich – wobei eine große Anzahl von Männern und Frauen glaubt, dass die Gleichstellung der Frauen zu weit gegangen ist – laut Australia's Gender Compass. Hill macht dafür ein globales "Gegenreaktion"-Netzwerk verantwortlich, das ihrer Meinung nach nicht nur Weltführer wie Trump und Putin und "Anti-Rechte-Gruppen, die von russischen Oligarchen angetrieben werden" umfasst, sondern auch unzufriedene junge Männer, die von Andrew Tate als Fußsoldaten rekrutiert wurden. Wie ist das für eine wilde Verschwörungstheorie?

(…) Hills verworrene Ausführungen sind lesenswert für ihre Enthüllungen über das politische Ende der Häusliche-Gewalt-Industrie. Es ist höchst unterhaltsam, ihre meisterhafte Vermeidung zu beobachten, da sie es schafft, über 25.000 Wörter über häusliche Gewalt zu schreiben, ohne falsche Anschuldigungen zu erwähnen und kaum ein Wort über Frauen als Täter zu verlieren. Sie schließt die traurige Geschichte von Celina ein, die von ihrer Mutter schwarz und blau geschlagen wurde. "Ich habe einfach so große Angst, dass sich niemand jemals um Kinder kümmern wird, die von ihren Müttern misshandelt werden", sagte die junge Frau zu ihr. Hill zögert kaum, bevor sie zu ihrer üblichen männerfeindlichen Tirade zurückkehrt.

So viele Ausflüchte und Widersprüche... nicht zuletzt das Problem, politische Erfolge in einem Bereich zu messen, in dem sie ständig die Zielstangen verschieben. Wie können Feministinnen einen Rückgang der Gewalt gegen Frauen erreichen, wenn sie die Definition dessen, was in der Definition häuslicher Gewalt enthalten ist, ständig erweitern?

Diese Woche gab es eine schreckliche Nachrichtenmeldung über die Verurteilung eines Armeekadetten in Canberra wegen Vergewaltigung. Die Beschwerdeführerin gibt zu, "ja, sicher" zu den anhaltenden Forderungen des Kadetten nach Sex gesagt zu haben, aber die Geschworenen befanend ihn dennoch für schuldig, weil die Zustimmung in einem "nicht sehr enthusiastischen Ton" gegeben wurde. Das passiert, wenn man neue Gesetze zur enthusiastischen Zustimmung hat und eine ordnungsgemäß indoktrinierte Jury.

Ich bemerkte Hills Begeisterung für die neue Sexualaufklärung zur Einwilligung, die in diesem Jahr landesweit eingeführt werden soll – unterstützt mit 83,5 Millionen Dollar von der Albanese-Regierung. Was für eine großartige Idee, sexuelle Einwilligung zu lehren, während die Definition dessen, was zur Hölle das bedeutet, noch unklarer geworden ist.

Gut gemacht, meine Damen. Ihr macht eurer Ideologie alle Ehre.




kostenloser Counter