Montag, April 29, 2024

Israels "Haaretz" berichtet über sexuelle Folter von palästinensischen Gefangenen

1. In der israelischen Oppositionszeitung berichtet ein weiterer Palästinenser über sexuelle Folter während seiner Gefangenschaft in Israel. Dabei gehen seine Schilderungen weiter als frühere Berichte. Ein Auszug aus dem ausführlichen Artikel:

"Jetzt werdet ihr wie Hunde sein", befahlen die Wärter. Den Gefangenen wurden die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Noch bevor sie gefesselt wurden, befahl man ihnen, sich nur mit vorgebeugtem Oberkörper zu bewegen. Sie wurden in die Küche geführt, wo sie entkleidet und gezwungen wurden, sich übereinander zu legen, ein Haufen von zehn nackten Gefangenen. Abu Halil war der letzte. Dort wurden sie mit Knüppeln geschlagen und bespuckt.

Ein Wachmann begann dann, Abu Halil und anderen Gefangenen Karotten in den Anus zu stopfen. Wenn Abu Halil jetzt zu Hause sitzt und seine Geschichte erzählt, senkt er den Blick und der Redefluss verlangsamt sich. Es ist ihm peinlich, darüber zu sprechen. Danach, fährt er fort, haben sich Hunde über sie gekauert und sie angegriffen. Dann durften die Männer ihre Unterwäsche anziehen, bevor sie in ihre Zelle zurückgeführt wurden, wo sie ihre Kleidung auf einen Haufen geworfen fanden.

(…) Sie wurden nackt mit einem Metalldetektor kontrolliert, und mit dem Gerät wurden ihnen auch Schläge auf die Hoden versetzt. Bei einer Sicherheitskontrolle am 2. November wurden sie gezwungen, "Am Yisrael am hazak" ("Das Volk Israel ist ein starkes Volk") zu singen. Hunde urinierten auf ihre dünnen Matratzen und hinterließen einen üblen Geruch.

(…) Doch das Schlimmste sollte noch kommen. Der 5. November. Es war ein Sonntagnachmittag, erinnert er sich. Die Verwaltung beschloss, die Hamas-Häftlinge von Block 5 nach Block 6 zu verlegen. Die Insassen der Zellen 10, 11 und 12 wurden aufgefordert, mit auf dem Rücken gefesselten Händen und dem üblichen gebückten Gang herauszukommen. Fünf Wärter, deren Namen Abu Halil nennt, brachten sie in die Küche. Wieder wurden sie entkleidet. Diesmal wurden sie in die Hoden getreten. Die Wachen stürzten sich auf sie und traten und traten, wieder und wieder. Ununterbrochene Brutalität für 25 Minuten. "Wir sind Bruce Lee", verkündeten die Wachen. Sie schüttelten sie und schoben sie wie Bälle von einer Ecke des Raumes in die andere, dann brachten sie sie in ihre neuen Zellen in Block 6.


Diese und andere Berichte von Häftlingen erinnern an den Folterskandal von Abu Ghuraib, aber auch an sexuelle Gewalt gegen Männer während kriegerischer Konflikte generell.

Ein Sprecher der israelischen Gefängnisse streitet sämtliche Vorwürfe ab.

Genderama hat schon früher auf ähnlich lautende Berichte palästinensischer Männer in israelischer Gefangenschaft hingewiesen. Anders als etwa von der britischen BBC werden sie von deutschen Leitmedien verschwiegen. Die Unterdrückung unerwünschter Beiträge zum Nahost-Konflikt in Deutschland, war kürzlich ein Thema für die New York Times. Die Zeitung spricht von einem "Klima der Angst und der Denunzierung" hierzulande, beispielsweise durch den Vorwurf des Antisemitismus. Dazu äußert sich auch die Schriftstellerin Mithu Sanyal in einem Interview mit der "Zeit":

Ich habe im Januar einen Kommentar für den WDR gemacht, da ging es nur um Hilfslieferungen nach Gaza, damit die Leute dort nicht verhungern. Da gab es ernsthafte Proteste, ich wurde als Antisemitin bezeichnet, und es hieß, ich würde Hamas-Propaganda verbreiten. Ich nehme das aktuelle Klima tatsächlich als sehr repressiv wahr. (…) Es gibt ja inzwischen Metastudien über britische und amerikanische Medien in Bezug auf die Berichterstattung über Israelis und Palästinenser, die auf eine eindeutige Unausgewogenheit hinweisen. Ähnliches nehme ich auch in Deutschland wahr.


Wer sich tiefgehender mit der Frage beschäftigen möchte, wie weltweit ein System entstehen konnte, das Kritik an Israels Gewalt gegen Palästinenser als "antisemitisch" brandmarkt, dem kann ich die vielfach preisgekrönte Dokumentation "Israelism" zweier jüdischer Filmproduzenten empfehlen. Sie steht derzeit kostenlos auf Youtube online. Der Film zeigt auch, warum sich immer mehr Juden dieser Propaganda entziehen und sogar - wie die Gruppen "Jewish Voice for Peace" und "If Not Now" - an Protesten gegen Israels Vorgehen in Gaza teilnehmen.

Aktuell befürchtet Israels Ministerpräsident Netanjahu wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen einen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Betroffen wären außer Netanjahu selbst Verteidigungsminister Joav Galant sowie der Generalstabschef Herzi Halevi. Der Chefankläger des Strafgerichtshof hatte bereits Haftbefehle gegen den russischen Staatschef Putin erwirkt. Der Internationale Strafgerichtshof verfolgt Individuen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord. Israel erkennt das Gericht nicht an. Dementsprechend verkündete Netanjahu auch jetzt, er werde "den gerechten Krieg bis zum Sieg fortsetzen".

Allerdings könnte Israel den Militäreinsatz in Rafah verschieben, falls ein Geiseldeal mit der Hamas zustande kommt. Das Abkommen wäre Medienberichten zufolge begrenzt auf weibliche, ältere und kranke Geiseln. Gesunde Männer, die keine Senioren sind, wären demnach von dem Deal ausgeschlossen.



2. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über ein Dorf ohne Männer in der Ukraine.

Währenddessen erwägt Polen die Deportation wehrpflichtiger ukrainischer Männer zurück in ihr Heimatland.



3. Der Psychotherapeut und Analytiker Frank Dammasch nennt Gründe warum Männer seltener zu einer Psychotherapie gehen und erklärt, was Angehörige und Freunde tun können. Ein Auszug:

Dammasch: Es ist für junge Männer heute objektiv schwierig, zu den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die Gefühle von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein auslösen, eine stabile Haltung zu finden. Auf der einen Seite haben wir die Genderdebatte, Geschlecht ist fluide, alle sollen sich ihre Identität selbst wählen. Es wird eine gendersensible Einfühlsamkeit gewünscht.

SPIEGEL: Und auf der anderen Seite?

Dammasch: Da werden dringend Männer gebraucht, die kämpfen können. Wir haben lange Zeit im Frieden gelebt und politisch wie privat viel Wert darauf gelegt, Kinder friedvoll zu erziehen, damit die Jungen friedfertigere Männer werden. Spielzeugschwerter und -pistolen sind in Schulen verboten. Jetzt branden überall kriegerische Konflikte auf, junge Männer müssen wieder an die Front und kämpfen. Die müssen dem ganz traditionellen Männlichkeitsbild entsprechen. Und in diesem Spannungsfeld sollen sich die männlichen Jugendlichen orientieren.

(…) Vielen Jungen fehlt ein männliches Vorbild, das weibliche und männliche Anteile gut integriert. Es fehlt an sozialen Vätern. Da es in Kitas und Grundschulen kaum Männer gibt, kann ein Junge bis zum zehnten Lebensjahr aufwachsen, ohne außerhalb der Familie je einen Mann kennengelernt zu haben. Besonders schwer haben es deshalb die Söhne von alleinerziehenden Müttern, ihre Identität abzusichern.

SPIEGEL: Was läuft da schief?

Dammasch: Viele Frauen wollen ihre Söhne heute zu einer anderen Art von Mann erziehen, als das hergebrachte Männlichkeitsbild hergibt. Fürsorglicher, empathischer, friedlicher, weniger aggressiv.

SPIEGEL: Ist das nicht eine erfreuliche Entwicklung?

Dammasch: Schon. Nur brauchen kleine Jungen auch das andere, sich messen, sich durchsetzen, miteinander ringen. Wenn sie solche Verhaltensweisen zeigen, werden sie von besorgten Müttern und Erzieherinnen oft gebremst. Wenn dann zum Ausgleich kein Identifikationswesen da ist, mit dem sie das üben können, werden diese Anteile unterdrückt, anstatt sie in ein ausgewogenes Männerbild zu integrieren.




4. Immer mehr Männer kommen mit Mitte 30 schon in die Wechseljahre berichtet die Bildzeitung mit Bezug auf eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG). Sogar die Produktivität der Wirtschaft leide dadurch, argumentiert der Leiter der Studie.



5. Die Frankfurter Allgemeine kommentiert die von einem Berufungsgericht aufgehobene Verurteilung Harvey Weinsteins. Es sei wichtig, dass man sich von einer Bewegung wie MeToo nicht unkritisch mitreißen lasse:

Denn die Welle, die die MeToo-Veröffentlichungen entfachte, hatte zeitweise manche sicher geglaubte Überzeugung weggespült. Das gilt für die Unschuldsvermutung wie für das Recht auf ein faires Verfahren – und es betrifft auch die Medien, in denen die Fälle genüsslich ausgeweidet wurden. Wo die Schuldigen längst gefunden scheinen, müssen sich Justiz und Presse besonders kritisch fragen, ob sie nicht schon Teil der Stimmungsmache sind.




6. Die bekannte Youtuberin Alicia Joe beschäftigt sich in einem zweistündigen Video mit einer Talkrunde bei Sarah Bosetti übers Gendern, an der sie teilgenommen hat. Mit zu Gast ist Luise Pusch, eine der beiden Feministinnen, die das Thema "Deutsch als Männersprache" überhaupt erst … öh … gepusht haben.

Ich kann mir vorstellen, was sich einige von euch jetzt vielleicht denken: "Zwei Stunden – noch dazu über dieses eh schon endlos durchgenudelte Thema! Manchmal hat der Hoffmann sie auch nicht mehr alle." Das könnte ich zumindest nachvollziehen. Für mich ist es beim Sichten der möglichen Beiträge für Genderama auch eine Frage, ob ich mir wirklich zwei Stunden Zeit nehme, um herauszufinden, ob ein Video reizvoll für Genderama ist oder nicht. In diesem Fall dachte ich mir: Ich kann ja mal reinschauen und wieder rausgehen, wenn ich mich zu langweilen beginne. Dann bin ich bis zum Ende dran geblieben.

Sinans Woche, ein anderer Youtube-Kanal, den ich gerne schaue, setzt sich mit derselben Sendung kritisch auseinander. Dabei erklärt Sinan, wie er früher auch auf die Scheinargumente der Gender-Befürworter hereingefallen ist und was ihn zum Umdenken gebracht hat.

Die offene Männerfeindlichkeit, die Sarah Bosetti während ihres Talks zum Ausdruck bringt, wird in beiden Video-Analysen gut deutlich. Für ihre Form des Auftretens hat Bosetti gerade den Grimme-Preis verliehen bekommen.



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