Freitag, Dezember 06, 2024

Neue Studie bestätigt: Mehr Jungen als Mädchen erleiden Gewalt durch den Partner

1. Der britische Youth Endowment Fund – eine Organisation, die sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt einsetzt – hat eine Studie für das Jahr 2024 erstellt, die untersucht hat, wie Mädchen und Jungen Gewalt erfahren. Zentrale Ergebnisse hat Phil Mitchell zusammengefasst, ein britischer Therapeut, den ich für mein Buch "Sexuelle Gewalt gegen Männer" interviewt hatte. Dabei findet man die folgenden Erkenntnisse:

Jungen geben eher als Mädchen an, in Beziehungen gewalttätiges oder kontrollierendes Verhalten zu erleben (57 % gegenüber 41 %).

6% der Jungen und 7% der Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren haben schon einmal sexuelle Gewalt erfahren.

Phil Mitchell kommt in dem von mir verlinkten Thread zu dem Schluss, dass sexistische Online-Gewalt Männer stärker trifft.

Jungen erfahren der britischen Studie zufolge auch stärkeres Kontrollverhalten als Mädchen, etwa dass der Partner die telefonischen Kontakte durchkämmt (57 gegenüber 41 Prozent)

Phil Mitchell verweist auf eine Studie des britischen Office for National Statistics, die zeigt, dass Männer, nicht Frauen, durch Gewalt in der Partnerschaft schlimmere Verletzungen erleiden.

All diese Erkenntnisse sind nicht wirklich neu. Schon vor Jahren habe ich in meinem Lexikon der feministichen Irrtümer über frühere Studien berichtet:

Körperliche Gewalt entwickelt sich übrigens nicht erst in den alltäglichen Frustrationen einer länger bestehenden Partnerschaft, sondern schon unter Teenagern. Hier sind die Mädchen ebenfalls öfter gewalttätig als die Jungen. Als der Soziologe Richard Breen Studenten und Studentinnen über ihre Erfahrungen in dieser Hinsicht befragte, berichteten 18 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen, Zielscheibe von Aggressionen gewesen zu sein. Breen bat speziell die Verheirateten von ihnen um eine Aufschlüsselung der einzelnen Gewaltakte. Auch diese ließ sich weder mit den gängigen Klischees noch mit der feministischen Propaganda in Einklang bringen: 20 Prozent der Männer wurden mit verschiedenen Utensilien beworfen, 23 Prozent wurden geboxt, getreten oder geohrfeigt, 30 Prozent geschubst oder gestoßen, neun Prozent mit Gegenständen angegriffen. Zehn Prozent hatten nach solchen Angriffen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen.

Im Jahr 2015 befragte Marius Huber vom Zürcher Tages-Anzeiger den renommierten Schweizer Psychologen Allan Guggenbühl zur Partnerschaftsgewalt. Dabei berichtet Huber zunächst, dass natürlich auch in der Schweiz die Situation nicht anders aussah als in den anderen Ländern dieser Welt: "Mit etwa 15 Jahren hat jeder vierte Bub schon Gewalt seitens seiner Freundin erlebt, während bei den Mädchen weniger als jedem fünften das Gleiche seitens ihres Freundes widerfahren ist. (…) Männliche Teenager werden von ihren Freundinnen meist ’nur‘ geohrfeigt, gebissen, getreten oder herumgestoßen. Deutlich seltener sind Faustschläge – aber auch damit sind Mädchen weniger zurückhaltend als Buben." Dieser Befund möge "vielleicht erstaunlich wirken", ist „in der Forschung aber bekannt und durch viele andere Studien bestätigt."

Drei Jahre nach dem Interview mit Guggenbühl verzeichnete eine Studie der Universität Zürich ein sogar noch gravierenderes Missverhältnis: "Jedes fünfte Mädchen hat in der aktuellen Beziehung schon einmal physische Gewalt ausgeübt", berichtet die Neue Zürcher Zeitung, "etwa indem es seinen Partner geohrfeigt, gestoßen oder geschlagen hat. Bei den Knaben ist es nur jeder achte."

Guggenbühl erläutert die gesellschaftlichen Ursachen dafür, dass Partnerschaftsgewalt häufiger weiblich ist: Buben lernten demnach schon in der zweiten oder dritten Klasse, dass man Mädchen nicht schlägt. Mädchen wiederum merken, dass sie dadurch einen Freiraum haben: Sie können einen Buben auch mal schlagen, ohne dass dieser gleich handgreiflich reagiert. Zugleich werde von Mädchen ausgehende Gewalt in unserer Gesellschaft inzwischen als Zeichen gesehen, dass diese Mädchen emanzipiert seien und sich durchsetzen könnten. "Das ist eine falsch verstandene Emanzipation", befindet Guggenbühl. "Emanzipation muss heißen, dass man auch weibliche Aggression kritisch hinterfragt, statt zu versuchen, sie mit einer Emanzipationsrhetorik zu legitimieren."


In der Forschung sind die Erkenntnisse klar. Sie werden nur von den meisten Leitmedien nicht entsprechend der Öffentlichkeit mitgeteilt.



2. Ein Artikel aus der Frauenzeitschrift Glamour beginnt so:

Toxische Männlichkeit bekämpfen, das ist das Ziel der "Positive Masculinity"-Bewegung. Die GLAMOUR-Redakteurinnen Lucy Morgan und Katharina Walser haben sich angesehen, wofür sie sich einsetzen, und fragen sich, ob es so etwas wie positive Männlichkeit überhaupt geben kann.


Welcher normale Mensch liest nach so einem Einstieg überhaupt weiter? Sind wirklich derart viele Frauen weibliche Incels? Woher kommt all dieser Hass auf Männer?



3. Eine Meldung aus Österreich beginnt so:

Der Freispruch vom Vorwurf der Vergewaltigung erfolgte ohne jeden Zweifel. Auch zu einer mitangeklagten angeblichen geschlechtlichen Nötigung erging ein eindeutiger Freispruch. Der Schöffensenat kam zum Schluss, dass es zwischen dem Angeklagten und dem Mädchen Anfang 2023 zwar zu Sex gekommen war. Dieser sei aber "völlig einvernehmlich" gewesen, stellte die Richterin fest. Es habe keine Gewalt gegeben. Für den Jugendlichen sei "nicht erkennbar" gewesen, dass das Mädchen damit nicht einverstanden war.

In der Verhandlung wurde auch ein Chat erwähnt, der das Mädchen als Opfer fraglich erscheinen lässt. "Haha, war eh nur Spaß" soll es demnach nach der von ihr behaupteten Vergewaltigung dem 16-Jährigen geschrieben haben. Nach dem Urteilsspruch standen dem Burschen Tränen in den Augen. Er sei an seiner Schule als Vergewaltiger bezeichnet worden, im Internet kursierten Hasspostings gegen ihn, man habe auch zu seiner Abschiebung aufgerufen.


Hier geht es weiter.



4. Eine Passage aus einem Artikel der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Psychology Today:

In einer Umfrage unter mehr als 1.000 Jungen im Alter von 10 bis 19 Jahren gaben 44 Prozent an, dass sie glauben, die Gesellschaft erwarte von ihnen, dass sie aggressiv oder gewalttätig sind, wenn sie wütend werden, und nur 2 Prozent sagten, die Gesellschaft schätze Ehrlichkeit und Moral bei Jungen.


Das Männerbild unserer Gesellschaft ist zutiefst gestört.



5. Die jungen Männer in der Ukraine rebellieren gegen die von der USA geforderte Wehrpflicht ab 18.



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