Dienstag, März 05, 2024

Spiegel-Online widerlegt Gehaltslüge: "Der Equal-Pay-Day ist feministische Propaganda"

1. Auf Spiegel-Online zerpflückt Nikolaus Blome die Mythen des Equal-Pay-Days. Ein Auszug:

Diese Woche ist Equal Pay Day. Der 6. März ist der 66. der 366 Tage dieses Schaltjahrs, mithin sind an diesem Tag rechnerisch 18,03 Prozent von 2024 verstrichen. Die Behauptung, bis hierhin hätten die Frauen im Vergleich zu den Männern gleichsam entgeltlos gearbeitet, findet ihren symbolischen Feier- oder Trauertag, je nachdem. Derzeit sollen Frauen in Deutschland durchschnittlich 18 Prozent weniger in der Stunde verdienen als Männer. Diese Art, das Problem zu betrachten, ist grober Unfug, aber sie wirkt.

Es beginnt bei den 18 Prozent. Im Jahr 2023 betrug der männliche Bruttostundenlohn demnach im Schnitt 25,30 Euro, der der Frauen 20,84 Euro. Das Statistische Bundesamt nennt diesen Gender-Pay-Gap "unbereinigt", weil bei der Berechnung wirklich alles, was nicht niet- und nagelfest ist, in einen Topf geworfen und verquirlt wurde: Teilzeit- und Vollzeittätigkeiten, hoch bezahlte und weniger gut bezahlte Berufe, industrielle oder soziale Branchen, Hilfsarbeiter/innen und Topmanager/innen. In den jeweiligen Kategorien verteilen sich Männer und Frauen unterschiedlich, und das macht, man ahnt es, etwas mit dem Geschlechter-Durchschnittswert: Weil sie häufiger in Teilzeit als in der Chefetage arbeiten, und das häufiger in sozialen als in technisch-industriellen Berufen, liegen die Frauen mit ihrem rechnerischen Durchschnittsstundenlohn niedriger als die Männer.

(…) Und ja, wer möchte, kann es für ein großes gesellschaftliches Unrecht halten, dass Frauen und Männer mehrheitlich immer noch unterschiedliche Berufe wählen oder ungleiche Lebensentwürfe. Aber mit Gehaltsgerechtigkeit, also mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit, hat das wenig zu tun. Trägt man der nötigen Vergleichbarkeit der Tätigkeiten und Entgelte Rechnung, schrumpft der Gender-Pay-Gap auf sechs Prozent, was das zuständige Ministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend nicht leugnet. Und selbst diese Zahl ist vermutlich noch zu hoch: In die Berechnungen des Statistischen Bundesamts ist die öffentliche Verwaltung erst gar nicht mit einbezogen. Im öffentlichen Dienst aber ist der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern deutlich geringer als in der Privatwirtschaft.

Selbst wenn man sechs Prozent annimmt: In den Kalender umgerechnet wäre das der 22. Januar. Bedeutet: Seit 2008 fördert das derzeit grün geführte Ministerium mit Steuergeld einen politischen Kampftag, dessen terminliche Herleitung das Publikum schlicht für dumm verkauft.

Das alles würde man sich bieten lassen, wenn es bei Feminismus-Folklore bliebe. Aber nicht zuletzt das "Entgelttransparenzgesetz" entstand 2017 aus dem Druck, der mit dem Equal Pay Day gemacht wurde. Das Gesetz sollte die angeblich riesige Entgeltlücke schließen – und hat versagt, wie zu erwarten war. In zwei Berichten attestiert sich die Bundesregierung das selbst, der zweite, aus dem Jahr 2023, ist 333 Seiten lang, und ich möchte nicht wissen, was allein das gekostet hat. Ein zentraler Satz darin: Der Auskunftsanspruch werde "nach wie vor eher zurückhaltend in Anspruch genommen". Das Gesetz habe nach Einführung "keinen signifikanten Effekt auf die statistische Entgeltlücke" gehabt. Wie auch? Die millionenfache Berufswahl oder Familienplanung wird ja nicht adressiert.


Warum man auch bei Lohn und Gehalt davon ausgehen darf, dass eher die Männer den Kürzeren ziehen, erkläre ich hier.



2. Seitdem in Luxemburg die Krankenversicherung die Kosten für Vasektomien übernimmt, ist die Nachfrage danach rasant gestiegen.



3. Auf Youtube spricht Tamara Wernli über Männer, die sich als Samenspender fühlen.



4. Die Berliner "taz" berichtet über eine neue Terrorwelle in Mosambik: Frauen werden vertrieben, Männer geköpft.



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