Lesermail (auch bei Polizeigewalt Sexismus stärker als Rassismus)
Einer meiner Leser weist mich heute auf einen bei Telepolis veröffentlichten Artikel hin, in dem es um Polizeigewalt in den USA geht, und der zum Inhalt meines Buches Plädoyer für eine linke Männerpolitik geht. Ein Auszug:
Allein im März 2015 wurden 115 Menschen, die meisten unschuldig, von US-Polizisten getötet. Diese Zahlen veröffentlichte der Watchblog "Killed By Police", der sich größtenteils auf Medienberichte beruft. (...) Laut dem Watchblog "Killed By Police" waren im Jahr 2013 in den USA 767 Menschen Opfer von tödlicher Polizeigewalt; im Jahr 2014 betrug die Zahl der Todesopfer 1.099 Menschen. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 wurden in den USA über 5.000 Menschen von Polizisten getötet, was geradezu wie ein Krieg gegen die eigene Bevölkerung anmutet. (...) Die meisten Polizei-Opfer in den USA waren Hispanics und Schwarze.
Mein Leser merkt dazu an:
Wenn man die Todesopfer jedoch nicht nach Rasse, sondern nach Geschlecht aufschlüsselt, ergibt sich ebenfalls ein beeindruckend einseitiges Bild. Beispielsweise kamen laut Killed by Police in den USA seit Anfang dieses Jahres bereits 303 Menschen durch Polizeigewalt ums Leben. Falls ich mich nicht verzählt habe, waren 12 davon Frauen, die übrigen 291 waren Männer. 2014 wurden 1100 Menschen (Patrick Spät schreibt, es seien 1099 gewesen; vermutlich hat er das ungeborene Kind einer getöteten Schwangeren nicht mitgerechnet) von der US-Polizei getötet. Hier waren es 58 Frauen und 1042 Männer.
Wenn es um die Hautfarbe geht, erkennen viele bereits Rassismus. Den Sexismus zu erkennen, sobald es um das Geschlecht geht, fällt den meisten dieser Menschen noch sehr schwer.
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