Leserpost (Bücher)
Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Lieber Herr Hoffmann,
ich mache gelegentlich Anschaffungsvorschläge für die hiesige Landesbibliothek. In den allermeisten Fällen werden meine Wünsche berücksichtigt. Auch kürzlich schickte ich wieder zwei Vorschläge ab und zwar für das neue Buch von Birgit Kelle und für das bei Manndat rezensierte Buch von Klaus Sonnefeld, diesmal also genderkritische Bücher.
Die Anschaffung beider Bücher wurde überraschend schnell von der für die Bereich Soziologie zuständige Fachreferentin abgelehnt. Wie ich nach einer kurzen Recherche feststellen konnte, ist die Dame Absolventin der Genderstudies. Aber selbstverständlich wäre es natürlich völlig abwegig zu glauben, diese Tatsache könnte Einfluss auf die Ablehnung der Bücher gehabt haben ...
Von derselben Dame wurde übrigens auch Ihr Buch "Not am Mann" als nicht anschaffungswürdig eingestuft. Bei der Stadtbibliothek sah man das immerhin anders.
Eine gute Bekannte von mir hat gerade ihre Abschlussprüfung im Fachbereich Genderstudien vor sich. Sie würde Robert/Raewynn Connells Konzept einer hegemonialen Männlichkeit und einer patriarchalen Dividende gerne kritisch hinterfragen (etwa mit Bezug auf Christoph Kucklicks und meine Bücher); das ist aber in diesem Fachbereich nicht vorgesehen. Connell dürfe höchstens "erweitert" werden. Es ist genau diese Haltung, weshalb Genderstudien von vielen nicht als Wissenschaft, sondern als kaum verbrämte Ideologie wahrgenommen werden.
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