Samstag, Dezember 06, 2014

Leserbrief (Verhütung für Männer)

Einer meiner Leser schreibt mir zu dieser Meldung:

Interessante Neuigkeiten flattern da über deinen Blog,

Allerdings hat die Pille vorerst noch eine entscheidende Schwachstelle. Laut des Berichts der Global Post könnte die Einführung des Produktes in den USA noch bis zu 10 Jahre oder länger dauern.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein anderes derzeit in der Entwicklung befindliches Produkt, dem Vasalgel, hinweisen. Vasalgel wird derzeit an 4 Pavianen getestet, wovon sich 3 seit Beginn des Phase im Januar sowie einer seit August erfolgreich nicht fortgepflanzt haben. Wenn alles gut läuft, und dazu gehört auch öffentliche Unterstützung, könnte Vasalgel bereits 2016-2017 auf dem Markt sein. Dabei erreicht das Produkt durch die zur Vasektomie ähnlichen Funktionsweise voraussichtlich den gleichen Pearl-Index von 0,1.

Wie alle alternativen Verhütungsmittel für Männer leidet auch das Vasalgel-Projekt an Geld- und Aufmerksamkeitsmangel. Daran tragen nicht zuletzt Gynäkologen und Pharmakonzerne eine Mitschuld, da mit der Marktreife einer komfortablen und sicheren Alternative für Männer die Verdienstmöglichkeiten an der Pille für Frauen einen drastischen Einbruch erleiden könnten. Selbst Urologen haben Angst, dass durch eine Alternative lukrative Vasektomien ins Hintertreffen geraten könnten.

Für die Werbung erhalte ich nichts. Allerdings halte ich das Vasalgel für eine absolut überzeugende Alternative. Gerade auch für junge Männer die ihre Familienplanung noch vor sich haben. Aus diesem Grund hoffe ich auch auf einen Erfolg für Vasalgel.

Dass beim Thema Pille für den Mann grundsätzlich gefragt wird, ob Frauen ihrem Partner vertrauen würden ist eigentlich nicht abwegig.

Nach einer Studie des Guttmacher-Institutes ist in den USA jede 2. Schwangerschaft ungewollt. Befragt wurden anscheinend allerdings nur die werdenden Mütter. Daher bleibt Raum für die Vermutung, dass die Zahl ungewollter Vaterschaften noch deutlich höher liegt.

Angesichts solcher Zahlen sollte sich jeder Mann fragen ob er seiner Partnerin wirklich in dieser Sache wirklich vertrauen will. Wenn Frauen ihrem Partner also nicht vertrauen wollen, beweisen sie damit deutlich mehr Weitsicht als wir Männer, die seit Jahrzehnten möglicherweise zu unrecht so vertrauensselig sind.

Letztendlich bedeutet ein dauerhaftes und reversibles Verhütungsmittel für Männer ja nicht, dass Frauen nicht mehr selbst verhüten dürfen. Allerdings wäre es ein enormer Schritt in Richtung gleichberechtigte Reproduktionskontrolle, wenn jeder für sich selbst verhüten kann.

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