Mittwoch, November 26, 2014

Warum Feministinnen mit Humor so große Probleme haben

Ich hatte Robin Detjes Pöbeleien gegen alle, die den Heiligen Feminismus und die Gender-Ideologie kritisieren, hier auf Genderama verlinkt, aber nicht weiter kommentiert, da der Artikel für sich selbst spricht. Jetzt antwortet jedoch einer derjenigen, die Detje ankläffte, der Journalist Ulf Poschardt. Er befindet: "Nie war weniger Humor und mehr Gift in den öffentlichen Debatten als heute." Ein Auszug aus seiner Bewertung von Detjes Wutanfall:

Diese bemerkenswert häufig gelesene und kommentierte Abrechnung mit Andersdenkenden, vieren an der Zahl, ist ein schönes Dokument moralischer Selbsterhöhung. Autor und Anhänger rücken zusammen im Wissen, dass sie die letzte Verkörperung des Anstands sein können. Sie verstehen keinen Humor, sie vermuten in ihm dunkle, unmoralische Kräfte. "Spaß" kommt in diesen Texten direkt vor "Terrorregime". Kein Witz, können Sie nachlesen.


Wie man mit den Detjes dieser Welt ausgesprochen viel Spaß haben kann, zeigen heute passenderweise Christian Schmidt und seine Kommentaroren.

Poschardt indes schreibt weiter:

Es ist eine hagere, freudlose und unsinnliche Welt, die dort aufscheint. Der Feminismus wird von ewigen Talenten traktiert, die auch ohne Quote als Quotengirlie gehört und gelesen werden wollen. Es ist ein Chor der Gouvernanten und Zuchtmeister. Ihre Aggression kommt gehemmt und verdruckst daher. Ihr Trauma ist das Scheitern ihrer politischen Ideale in der Realität. Deshalb suchen sie in der Moral jene Diktatur, deren revolutionäre Avantgarde sie schon immer gewesen sein wollen.


Im gegnerischen Lager sieht Poschardt allerdings ein ganz ähnliches Problem:

Von der Rechten bekommen die Anständigen kämpferische Verstärkung. Der reaktionäre Wutbürger, der in der AfD sein nationalkonservatives Heim gefunden hat, nimmt es mit der Moral ähnlich genau. Steht das linke Moralbürgertum vor allem für urbane Milieus, hat derselbe Drang zur Verallgemeinerung eigener Moralvorstellungen in eher provinziellen Ecken des Landes eine rechtskonservative Identität. Beide Lager eint die Selbstkrönung als "bessere, weil anständigere Deutsche" gelten zu wollen. Vom moralischen Hochsitz richten sie über jene, die zu ihnen aufstreben, aber noch unbarmherziger über jene, die den Ansprüchen nicht gerecht werden.

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