Sonntag, November 16, 2014

Harald Martenstein: "Die Macht der Straße"

Straßennamen sind immer eine Machtfrage gewesen. Erst heißen die Straßen nach Kaiser Wilhelm und Bismarck, dann heißt jeder dritte Platz Adolf-Hitler-Platz, bis plötzlich, schwuppdiwupp, jeder dritte Platz nach Ernst Thälmann und nach Lenin benannt wird. Ob ein System despotisch veranlagt ist oder eher duldsam, merkt man auch daran, mit welchem Ehrgeiz es den Stadtplänen seinen Stempel aufdrückt. Die wichtigsten Ikonen der wichtigsten BRD-Parteien hießen Konrad Adenauer und Willy Brandt. Es gibt relativ wenige Adenauer- und Brandt-Straßen, wenn man es mit den Wilhelm-, den Hitler- und den Thälmannstraßen vergangener Systeme vergleicht. Jetzt sollen in diversen Berliner Bezirken Straßen nur noch nach Frauen benannt werden.


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