#EMMAistfürmich: Alice Schwarzers Twitter-Kampagne geht nach hinten los
Auf Spiegel-Online berichtet Katrin Gottschalk, Chefredakteurin des feministischen Missy Magazin, über eine unbequeme Einigkeit zwischen Netzfeministinnen und Maskulisten (von Gottschalk selbstverständlich als "Maskulinisten" bezeichnet und mit Rassisten in einem Atemzug genannt, denn sich für Männer einzusetzen und Migranten zu hassen ist aus feministischer Sicht gleichermaßen verwerflich). Die Einigkeit besteht in einer scharfen Ablehnung von Positionen der "Emma", die ausgerechnet während einer Werbekampagne von Schwarzers Magazin deutlich wurde:
Auf Twitter sollten Leserinnen der "Emma" unter dem Hashtag #EMMAistfürmich schreiben, weshalb die feministische Zeitschrift für sie wichtig ist. Das ging gründlich nach hinten los. (...)
Nicht zuletzt nämlich mischten sich in die Kritik am Blatt nämlich auch noch diejenigen ein, die vom Untergang des Feminismus träumen. Im Aufregen über EMMA und Alice Schwarzer geeint mit Männerrechtlern - das will keine Netzfeministin. Das Problem ist nicht neu. Schon Hashtags wie #Aufschrei oder #SchauHin, die netzaktivistische Werkzeuge gegen Sexismus und Rassismus sind, werden immer wieder in sexistischen und rassistischen Kommentaren genutzt. Der Unterschied ist allerdings: Ein rassistischer Kommentar, der sich des Hashtags #SchauHin bedient, bleibt ein rassistischer Kommentar. Bei #EMMAistfürmich hingegen sind plötzlich Feministinnen und Maskulinisten vereint in ihrer Kritik an einem Magazin, das eigentlich kaum noch relevant ist.
Hier findet man den vollständigen Artikel - für den Katrin Gottschalk in den Kommentaren unter anderem folgendes Feedback erhält:
Subtile Manipulation und doch viel zu durchschaubar. Erst nennt man den Antifeministen "Männerrechtler", dann lässt man fast schon beiläufig "Sexismus" und "Rassismus" unmittelbar danach fallen, und am Ende wird sogar ein "Maskulinist" daraus, damit es auch richtig schön plump, dumm und böse klingt. Ihr habt die Schraube einfach überdreht, und deswegen wenden sich nicht nur "Maskulinisten", sondern auch Frauen, vom aktuellen (radikalen) Feminismus ab. Das lustige ist eigentlich dass ihr in eurem Größenwahn diese Opposition selbst erschaffen habt und immer weiter mobilisiert und vereint je mehr ihr undifferenziert und pauschalisierend dagegen anschreibt. Ich persönlich wünsche mir keine Auflösung des Feminismus, da er an vielen Stellen noch benötigt wird ( an vielen auch eher nicht ), aber ich würde mir wünschen dass der moderne Feminismus mal ein wenig selbstreflektierter, weniger radikal in Erscheinung tritt und darüber hinaus Kritik und eine offene Diskussion zulässt statt sich hinter der gefühlten Unantastbarkeit der eigenen Ziele zu verstecken.
Hier kann man zuschauen, wie sich Alice Schwarzers neuester Rohrkrepierer weiter entwickelt. Über den berichtet übrigens auch die taz.
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