Mittwoch, Juli 30, 2014

Beim "Freitag" ist Mann (und Frau) noch immer ahnungslos beim Maskulismus

Meine vor zwei Wochen getätigte Vorhersage, die Kampfschrift von Robert Claus gegen die Männerbewegung würde wohl von zahlreichen Medien aufgegriffen, hat sich bislang nicht bewahrheitet. Außer dem Neuen Deutschland hat sich jetzt immerhin der "Freitag" erbarmt, wo Gerhard Hafner komplett naiv jedes Statement aus der Kampfschrift übernimmt – und sei es noch so hanebüchen. Die beiden schönsten Passagen:

Solch unterschiedliche Stoßrichtungen kommen etwa bei den beiden Vereinen Agens und MANNdat zum Tragen. Während Ersterer die Entdeckung der männlichen Fürsorge betreibt, vertritt der andere Verein ein im Grunde rein traditionelles Männlichkeitsbild des harten Abenteurers.


Klar. Wem kommt, sobald er sich mit MANNdat beschäftigt, nicht sofort das Bild "harte Abenteurer" in den Sinn ..? Vermutlich schlägt sich nur Genderama noch kerniger durch die Wildnis.

Ebenfalls nett:

Der Verein "Väteraufbruch für Kinder" wurde noch vor vier Jahren in der Vorgängerstudie der Friedrich-Ebert-Stiftung von Thomas Gesterkamp in die Riege derjenigen Organisationen eingeordnet, die den "Geschlechterkampf von rechts" vorantreiben. Inzwischen ist der Verein aber Mitglied im Bundesforum Männer, in dem sich vor vier Jahren Organisationen zu einem "Interessenverband für Jungen, Männer und Väter" zusammengeschlossen haben.


Ja, so kommt's. Eben noch halbe Nazis, dann Teil einer staatlichen Organisation geworden, und puff! sind alle Hakenkreuze wie von Zauberhand verschwunden. Als ob sie nie dagewesen wären.

Unter den Kommentaren wurde anfänglich jeder kritische und nichtfeministische Beitrag versteckt und muss zum Lesen extra angeklickt werden. Hinweise auf eine "linke Männerpolitik", Genderzide mit tausenden von toten Männern und dergleichen? Aber wir wollen die "Freitag"-Leser doch nicht mit Fakten verwirren, die nicht ihrem Weltbild entsprechen! Das eifrige Zensieren führt zu dem ersten Eindruck, dass eine gewisse "Magda" das Wort führt, die dabei genau so orientierungslos durch den Nebel tappt wie Hafner, aber jedem erzählt, dass sie alles ganz genau durchschaut:

Das hier in einem Kommentar erwähnte "Plädoyer" Hoffmanns für eine linke Männerpolitik ist sehr umstritten und hat mit der Kaperung von Begriffen zu tun. Dazu kommt noch, dass nicht Arne Hoffmann dieses Manifest erstellt hat, sondern ein gewisser Wolfgang Wenger.


Damit das auch mal geklärt ist. Wisster Bescheid ...

Oder auch:

Die Verwendung des Begriffes "Genderzid" ist genau das, was sonst den Frauen andauernd vorgeworfen wird, es ist die Reklamierung einer Quotenregelung für den Opferstatus und reichlich zynisch.


Klar: auf tausende von Toten aufgrund einer sexistischen Politik hinzuweisen – wie zynisch und opferverliebt kann man sein?

Und schließlich noch einmal zu mir persönlich:

Der Mann ist einfach omnipräsent.


Noch arbeite ich daran.

Immerhin bekommt Magda von einem gewissen "Crumar" daraufhin recht scharf die Leviten gelesen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem ich diesen Blogpost erstelle, schließt "Crumar" seine aufklärenden Worte gerade ab mit "Für diejenigen, die gemeinsam um einen größeren Kuchen kämpfen wollen ist der linke Maskulismus eine Bereicherung." Woraufhin ihm ein anderer Kommentator sehr zu Recht einen eindeutigen "Sieg nach Punkten" anerkennt. Und wir harten Abenteurer reiten in den Sonnenuntergang davon.

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