Auch Männer könnten profitieren: Feministinnen plötzlich "alarmiert" über Gleichstellungsgesetz
Wie Heide Oestreich in der "taz" unter der Überschrift Alle gegen die Quote berichtet, erhält das geplante Gleichstellungsgesetz des Bundes aus den verschiedensten Richtungen immer stärkeren Gegenwind. Sogar Feministinnen sind mittlerweile aufgeschreckt. Zwar klingt das neue Gesetz für das Wachstum ihrer Branche zunächst verheißungsvoll, denn wo im öffentlichen Dienst zuvor nur eine Stelle ab 100 Mitarbeitern eine Gleichstellungsbeauftragte bestellen muss, solle dies nach dem neuen Gesetzentwurf schon ab 50 Beschäftigten gelten. (Damit wären viele Frauen in Lohn und Brot, die nichts anderes "gelernt" haben als Gender.) Aber es zeigt sich auch ein unerwarteter Pferdefuss – wenn dieses Gesetz durchkommt, könnten davon auch die verhassten Männer profitieren!
So berichtet Oestreich, die Frauenbeauftragten des öffentlichen Dienstes seien "alarmiert", weil es in Paragraf 8 des Gesetzesentwurfes heiße: "Sind Frauen oder Männer in einzelnen Bereichen unterrepräsentiert, haben die Dienststellen und Unternehmen Zugehörige des jeweis unterrepräsentierten Geschlechts bei Einstellung, Anstellung, beruflichem Aufstieg und Vergabe von Ausbildungsplätzen bevorzugt zu berücksichtigen." Mit anderen Worten: Wo es zu wenig Männer gibt, hätten auch diese einen Anspruch auf Förderung. Das habe zunächst die Frauenbeauftragte des Frauenministeriums, Kristin Rose-Möhring, kritisiert – und inzwischen habe sich dieser Kritik der Arbeitskreis von etwa 150 Gleichstellungsbeauftragten der Bundesbehörden angeschlossen. Tenor der Kritik: Setze man sich in den betroffenen Bereichen für mehr Männer ein, bleibe für die eigentlich angestrebte Frauenförderung zu wenig Zeit.
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