Basler Zeitung: "Wie erotisch ist ein Waschlappen?"
Die Basler Zeitung hinterfragt in einem aktuellen Artikel, ob es wirklich das Verhalten der angeblich so unmodernen und zurückgebliebenen Männer ist, das einen Wechsel zu den vom Feminismus so sehnlich gewünschten neuen Geschlechterrollen unmöglich macht:
Was halten junge Frauen von Partnern als Teilzeit arbeitenden «ganzen Männern»? Können sie sich Hausmänner vorstellen, die kochen, putzen, und Kinder wickeln? BaZ-Kolumnistin Tamara Wernli, BaZ-Redaktorin Denise Muchenberger sowie die beiden BaZ-Mitarbeiterinnen Nadine Brügger und Pauline Pfirter legen hier ihre persönliche Sicht dar. Das Fazit ist bemerkenswert: Alle wünschen sich zwar gleichberechtigte Partner, aber keine Hausmänner, die den Haushalt schmeissen und die Familie organisieren. Sie befürchten, dass diese Männer bald keine "ganzen Männer" mehr sind, und stellen die Frage: Wie sexy ist ein Waschlappen?
Hier findet man den vollständigen Artikel. Kuriose Nebenerkenntnis: Während Frauen sich kaum darüber einkriegen konnten, wie unerträglich belastend ein Leben als Hausfrau wäre, als diese Rolle nur von Frauen ausgefüllt wurde und die bösen Männer sich im Büro offenbar einen faulen Lenz machten, sprechen Frauen nun plötzlich sehr offen darüber, wie es mit ihrer alten Rolle tatsächlich aussieht: "Ein Mann, der den Tag mit Playmobil spielen verbringt und dessen Entscheidung des Tages darin besteht, ob er Schnitzel oder Ragout einkauft, ringt keiner der Damen Bewunderung ab. (...) Die Arbeit eines windelwaschenden Vaters wird – seien wir ehrlich – von den meisten als besserer Ferienjob angesehen." Vor einigen Jahrzehnten handelte es sich dabei noch, wie Esther Vilar sarkastisch feststellte, um Zwangsarbeit, die von Sklavenhaltung kaum zu unterscheiden war. Zeitschriften brachten Karikaturen von gehetzten Hausfauen, die gleichzeitig Wäsche bügelten, Essen kochten und sich um die Kinder kümmerten, während der "Patriarch" faul auf der Couch lag. Alice Schwarzer trötete gerne in dieses Horn, Bascha Mika macht das auf ihre Art heute noch gerne. Betty Friedan beschrieb diese Art zu leben als Konzentrationslager für Frauen und Männer als SS-Wächter. Komisch, dass das alles plötzlich vollkommen anders aussieht ...
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