Sonntag, Oktober 27, 2013

DER SPIEGEL von morgen: CDU-Frauen rebellieren gegen Fraktionsspitze

Wie der SPIEGEL in der Ausgabe von morgen berichtet (von dem Artikel Melanie Amanns steht nur der Anfang online), sind Frauen in CDU und CSU unzufrieden damit, für die beginnende Legislaturperiode kaum Spitzenpositionen erhalten zu haben – wenn man einmal von dem Posten der Kanzlerin und zweier Ministerinnen absieht. In den letzten Jahren hatten mehrere Ministerinnen der Union ihr Amt aufgegeben: Ilse Aigner (CSU) ist jetzt bayrische Wirtschaftsministerin, Frauenministerin Kristina Schröder wollte sich auf Mutterschaft und Familie fokussieren, Annette Schavan hatte die Plagiatsaffäre am Hals. Für mögliche Nachrückerinnen sieht es dem SPIEGEL zufolge jedoch mau aus:

Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz gilt in den eigenen Reihen als blass, Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche steht im Schatten ihres starken Ministers Peter Altmaier. Und ihre Vizeparteichefin Julia Klöckner braucht Merkel in Rheinland-Pfalz. Bildungsministerin Johanna Wanka würde gern im Amt bleiben. Als schnelle Lösung nach dem Rücktritt von Annette Schavan war sie damals auch sehr willkommen gewesen. Doch ein zweiter Anlauf ist ihr beileibe nicht sicher. Gesetzt fürs Kabinett ist nur Ursula von der Leyen. Die Kanzlerin wird auf ihre populäre Arbeitsministerin nicht verzichten wollen. Doch wohin mit ihr?


Deswegen, so DER SPIEGEL, rebellierten die Unionsfrauen nun hinter den Kulissen. So habe Maria Böhmer, Chefin der Frauen-Union, gefordert: "Wir haben in der Fraktion so viel Frauenpower wie nie. Das muss sich künftig bei allen Verhandlungsergebnissen inhaltlich wie personell widerspiegeln." Schließlich war der Wahlerfolg der Unionsparteien nicht zuletzt weiblichen Wählern zu verdanken, die den feministischen Parteien den Mittelfinger zeigten und so stark CDU und CSU wählten wie seit 1990 nicht mehr.

Einen organiserten Protest kann DER SPIEGEL bei den Unionsfrauen allerdings nicht feststellen:

Die bisherige Frauensprecherin Rita Pawelski, die vor der Wahl den Kampf für die gesetzliche Quote anführte, ist nicht mehr an Bord. Andere Fraktionsgruppen wie Vertriebene oder Ostdeutsche wählten längst Sprecher, die Frauen haben nicht mal eine klare Kandidatin.

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