Donnerstag, Oktober 03, 2013

Berliner Romanautor legt Erzählung über Genitalverstümmelung bei Jungen vor

Der Schriftsteller Gunnar Kunz, bekannt geworden vor allem für seine vielgelobte Krimiserie, die in der Weimarer Republik spielt, hat die Lebenswelt von Jungen und Männern als neues belletristisches Thema entdeckt. "Ich glaube", erklärt Kunz hierzu, "dass wir, um Öffentlichkeit zu erreichen, neben den unverzichtbaren aufklärerischen Sachbüchern auch fiktionale Geschichten brauchen, die dem Leid hinter den Zahlen und Statistiken ein Gesicht geben."

Einen ersten Vorgeschmack auf ein angedachtes längeres Werk liefert Kunz mit "Unberührbar", einer Geschichte über die Beschneidung eines Jungen. In der Inhaltsangabe heißt es:

Jason soll beschnitten werden. Ob das wohl weh tut? Nein, sagen alle, es ist vielleicht ein bisschen unangenehm, mehr nicht. Aber warum weicht sein Freund Hakan dann allen Fragen aus? Warum reißt jeder, mit dem er darüber reden will, bloß dumme Witze? Warum huschten alle so schnell wie möglich über das Thema hinweg, als fürchteten sie, eine verbotene Tür zu öffnen und etwas Schreckliches herauszulassen?


Die Geschichte besticht durch ihre Mischung aus einer gekonnten, eindringlichen Erzählweise aus der Perspektive des Jungen und seiner Eltern sowie Kunz' offenkundig gründlicher Recherche zu verdankender Sachkenntnis bei diesem Thema: eine Kombination, die das Buch zu einer Art "realem Horror" werden lässt. Unweigerlich macht man sich bei der Lektüre klar, dass das von Kunz behandelte Leiden noch bis zum letzten Jahr ein absolutes Tabuthema war und bis zu den höchsten Stellen unseres Landes viele immer noch versuchen, dieses Tabu aufrechtzuerhalten. Das Buch kann insofern jüngeren wie älteren Lesern mit großer Überzeugung empfohlen werden. Es ist sowohl als Print on Demand bei Amazon sowie als E-Book für 0,99 Euro bei Neobooks, Amazon und vielen weiteren Anbietern erhältlich.

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