Freitag, September 20, 2013

Väteraufbruch für Kinder: "AfD outet sich als väterfeindliche Partei" – AfD dementiert

In einer Rundmail von Hartmut Wolters, Väteraufbruch für Kinder Köln, die mich gerade erreichte, wird die familienpolitische Ausrichtung der Alternative für Deutschland (AfD) kritisiert. Zwar verstehe sich der Väteraufbruch als parteilich unabhängig, allerdings sehe man sich veranlasst, über den Inhalt einer ganzseitigen Anzeige, die die AfD in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 15. 9. 2013 schalten ließ, zumindest zu informieren. In dieser Anzeige heiße es:

Wir wollen für Familie und Ehe, was das Grundgesetz in seinem Artikel 6 vorgibt. Danach stehen sie "unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung" (Satz 1). Wir wollen, dass die Bindung von Mutter und Kind beachtet und geschützt wird (Satz 4: "Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft".). Bei den heute so vielen Ehescheidungen soll bei Auseinandersetzungen über das Wohl des Kindes bis zu dessen 12. Lebensjahr die Mutter die ausschlaggebende Stimme haben. Über notwendige Abweichungen davon (etwaige Unfähigkeit der Mutter) muss das Familiengericht entscheiden.


Nachtrag: Kurz nach Veröffentlichung dieses Blogbeitrags erreichte mich von einem AfD-Mitglied das folgende Dementi:

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

mit Entsetzen sehe ich gerade den jüngsten Eintrag auf Genderama und möchte diesbezüglich darauf hinweisen, daß es sich bei diesem Anzeigentext NICHT um eine programmatische Aussage der Partei Alternative für Deutschland handelt. Diese Anzeige wurde NICHT von der Partei geschaltet, sondern von einem sich so nennenden "Freundeskreis der AfD", vgl. hier. Der von Hartmut Wolters zurecht kritisierte Passus ist nicht Bestandteil des AfD-Programms, sondern eine private Meinung der Anzeigenurheber. Meiner Einschätzung nach wäre eine solche Forderung in der Partei auch nicht mehrheitsfähig.


Ich muss sagen, dass ich von dieser Reaktion der AfD angetan bin: Man liest dort nicht nur die richtigen Blogs, sondern reagiert auch schnell, stilvoll und freundlich sowie mit Belegquellen. Aus dem linksextremen Flügel (insbesondere der Kemper-Fraktion) bin ich es gewohnt, dass Leute, sobald sie sich in Genderama falsch dargestellt fühlen, statt schlicht zu dementieren, eine jahrelange Hetzkampagne gegen mich und mein Blog starten. Hier ist doch ein gewisses Gefälle zwischen den Lagern zu verzeichnen.

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