Freitag, September 27, 2013

taz: "Frauen töten bewusst"

"Schwamm über die teils dämlichen Fragen", mailte mir ein Leser, der mich gerade auf diesen Artikel aufmerksam machte, "so ein Interview auf TAZ.de zu finden hätte ich nicht erwartet. Ein Hoffnungszeichen?"

Nun, ja und nein. Das gesamte Interview wirkt auf mich wie ein verzweifelter Kampf, die nun mal zigfach vorliegenden Fakten irgendwie in das Raster von der Frau als besserem Menschen einzuzwingen. So lässt sich die "taz" dazu hochhandeln, dass "mindestens ein Fünftel aller Gewalttäter in Partnerschaften Frauen" sind, wobei im Interview deutlich wird, dass es hier nur um das Hellfeld der polizeilichen Kriminalstatistik geht. Simone Schmollacks begierige Frage "Der Großteil aller Gewalttaten wird – entgegen der Behauptung von Männerrechtlern – demnach von Männern verübt?" wird von der befragten Kriminologin allerdings schnöde enttäuscht: "Es gibt Dunkelfeldstudien, die von einer etwa gleichen Verteilung ausgehen." (Dass es über 500 solcher Studien gibt, die nicht von den fiesen Männerrechtlern, sondern von Soziologen und Kriminologen erstellt werden, sollte man besser verschweigen, sonst kündigen die taz-LeserInnen wieder reihenweise die Abos.) Außerdem erfahren wir, dass es bei Männergewalt um Macht, bei Frauengewalt hingegen um Freundschaft und Liebe gehe. Frauen, die jemanden töten wollen, seien dabei "erfolgreicher", weil sie seltener als Männer im Affekt töten, sondern wenn ihr Opfer schläft – allerdings nur, weil sie "eine Eskalation der Gewalt fürchten" und "keine andere Möglichkeit sehen, sich aus der Gewaltspirale zu lösen". Zu deutsch: Das Böse liegt immer noch auf dem y-Chromosom. Immerhin aber, und das will bei der taz wirklich etwas heißen, auch wenn selbst dieses Wissen schon Jahrzehnte alt ist, gebe es auch Sexualtäterinnen, die Männer vergewaltigen, wobei die befragte Kriminologin sicherheitshalber erklärt, wie das überhaupt gehen soll (eine überraschend häufige Frage, wenn das Thema von Laien diskutiert wird). Das Schlusswort jedenfalls formuliert eines der Hauptanliegen von uns Männerrechtlern:

In Deutschland wird glücklicherweise sexuelle Nötigung als sexuelle Gewalt angesehen, wenn Frauen hierbei Opfer sind. Das muss aber auch für männliche Opfer von weiblichen Tätern gelten.

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