Fragen, die man 2013 nicht mehr stellen darf
Angenommen, ein renommierter Fernsehpsychologe würde auf Twitter die Frage stellen, ob man mit einem betrunkenen Mädchen Sex haben darf - was würde daraufhin wohl passieren?
Wenn wir in einer vernunftgeleiteten Welt leben würden, würde nun ein Austausch von Argumenten stattfinden, vermutlich nicht einmal nur pro und contra, sondern mit Antworten wie "Kommt auf die Umstände an. Meine Freundin und ich hatten schon oft Sex, obwohl einer von uns beiden besoffen war." Andere hätten schlicht argumentieren können, warum sie Sex mit einer betrunkenen Frau grundsätzlich nicht okay fanden.
Da wir aber in der feministischen Gesellschaft des Jahres 2013 leben, passiert stattdessen folgendes:
Der Psychologe wird mit den wüstesten Anfeindungen und Hassausbrüchen bestürmt, bis er um Verzeihung bitten und diesen Twitter-Tweed löschen muss. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, er suggeriere, dass Vergewaltigung in Ordnung gehe.
Die Washington Post ereifert sich darüber, so eine Frage zu stellen, so als ob ernsthaft sowohl Ja als auch Nein als Antwort denkbar seien.
Eine Online-Petition gegen diese Frage wird auf Change.org veröffentlicht.
Und Spiegel-Online berichtet darüber im üblichen parteiischen Tonfall mit Formulierungen wie "anstößiger Tweet" und "Fauxpas".
"Fragen wird ja wohl noch erlaubt sein" dachte sich früher so mancher. Aber wir leben im Jahr 2013, und da wird nur noch gehorcht und nicht mehr gefragt.
Übrigens auch nicht danach, ob es okay ist, mit einem betrunkenen Mann Sex zu haben oder nicht. Obwohl es nach einer solchen Frage garantiert keine Massenempörung gäbe.
Nachtrag: Ein Leser weist mich inzwischen darauf hin, dass es eine kritische und sehr gelungene Auseinandersetzung über die Hassausbrüche gegen den angefeindeten Psychologen bei dem Sender "The Young Turks" gab. Ein treffender Kommentar zu diesem #Aufschrei steht auf der eben verlinkten Youtube-Seite im Moment weit oben: "You will not have a problem with someone asking questions unless you have something to lose from a free and open discussion."
Von Mainstreammedien wie Spiegel-Online darf man dieses Niveau der Auseinandersetzung nicht mehr erwarten. Dort hat man inzwischen gelernt, radikalfeministische Ausbrüche nicht mehr kritisch zu hinterfragen und verschiedene Sichtweisen zuzulassen, um nicht selbst zur Zielscheibe eifernder Fanatikerinnen zu werden. Die radikalen Feministinnen haben die deutschen Journalisten wunderbar dressiert.
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