taz: Alice Schwarzer "argumentiert mit verkapptem Rassismus"
Schon ein paar Tage alt, aber erst jetzt von mir entdeckt: In der Berliner "tageszeitung" bezichtigt die Hurenorganisation Dona Carmen Alice Schwarzers einer reaktionären, ausländerfeindlichen Haltung.
Da ein Überhand nehmender Zwang gegenüber Prostituierten aufgrund krimineller Machenschaften nicht wirklich nachweisbar ist, flüchten Prostitutionsgegner wie Frau Schwarzer in die bequeme, aber ausländerfeindliche Behauptung, dass Armut im Herkunftsland schon für sich genommen ein Beleg für "Zwang" gegenüber Prostitutionsmigrantinnen sei.
Ganz abgesehen davon, dass diese Argumentation in unzulässiger Weise "Notwendigkeit" mit "Zwang" vermengt und gleichsetzt, hätte man aus dieser zweifellos reaktionären Sichtweise auch die gesamte „Gastarbeiter“-Immigration nach Deutschland in den 50er und 60er Jahre verbieten müssen. Hier handelt es sich um verkappten Rassismus.
(...) Wer beständig mit dem Ruf nach Strafrechtsverschärfungen, Verboten und mehr Polizeirazzien gegen Frauen in der Prostitution deren grundrechtlich verbrieftes Recht auf freie und ungehinderte Berufsausübung in Frage stellt, wer durch die Gleichsetzung erwachsenen Prostituierten mit Kindern ihnen grundsätzlich das Recht auf Entscheidungsfreiheit und Eigenverantwortung glaubt absprechen zu können, hat mit "Freiheit" nichts am Hut. Dass die "Frauenrechtlerin" Alice Schwarzer Rechte für Frauen in der Prostitution gefordert hätte, ist uns noch nicht zu Ohren gekommen.
Den vollständigen Artikel findet man hier. Der – berechtigte – Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit und einer reaktionären Attitüde ist für Schwarzer allerdings nichts Neues.
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