"Invasion der Loser": Hollstein-Artikel außerordentlich beliebt
Vor einigen Tagen bot Professor Walter Hollstein der "Süddeutschen Zeitung" einen Artikel mit der Überschrift "Männer ohne Frauen" an. Das war der Redaktion gegenüber Männern offenbar nicht abwertend genug, weshalb sie den Beitrag unter der Schlagzeile Invasion der Loser veröffentlichte: vermutlich damit geklärt ist, dass Männer erstens bedrohlich und zweitens minderwertig sind. Auf eine Verlinkung des Artikels auf Genderama hatte ich diesmal verzichtet, weil ich Hollsteins Artikel ohnehin alle paar Tage verlinke und er für Genderama-Stammleser insofern inhaltlich wenig Neues bot.
Eine solche Verlinkung meinerseits war aber auch keineswegs nötig. Nachdem die "Süddeutsche Zeitung" diesen Artikel auf ihre Facebook-Seite stellte, wurde er bislang 230mal geteilt, 375 Personen klickten "gefällt mir" an. Andere Artikel der "Süddeutschen" werden auf Facebbok zwischen zwei- und zwanzigmal geteilt, herausragend beliebte Beiträge schaffen es gerade so in den dreistelligen Bereich. Dementsprechend fand man Hollsteins Beitrag am Tag nach der Veröffentlichung auch in den Top 100 der meistgelesenen Online-Texte. Fast fühlt man sich ein wenig an die enorme Resonanz auf Birgit Kelles Beitrag "Dann mach doch die Bluse zu" erinnert – ein anderer Artikel, der die sexistische Einseitigkeit der Geschlechterdebatte in unseren Medien gegen den Strich bürstete und etlichen Menschen aus dem Herzen zu sprechen schien.
Nun also Hollstein. "Warum hat dieser Artikel ein so breites Echo? Hat Walter Hollstein recht? Sind Männer die Loser?" fragt man sich inzwischen wohl nicht nur bei der ISUV. Hier scheint ein Thema vielen Menschen auf den Magen zu drücken, das bislang nicht einmal annähernd angemessen von Politik und Medien aufgegriffen worden ist. Mal schauen, wie lange sie noch damit durchkommen.
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