Frauenquote soll auf Mittelstand ausgeweitet werden
Das Europaparlament verschärft die geplante EU-weite Frauenquote für Firmen deutlich. Auch Mittelständler sollen mehr Frauen in Aufsichtsräte berufen - und dabei Vorreiter in Europa werden.
Verschärft werden damit die zuvor von EU-Justizkommissarin Viviane Reding vorgelegten Forderungen:
In Redings Gesetzentwurf trifft die Quotenpflicht (...) nur börsennotierte und öffentliche Unternehmen. Diejenigen bis 250 Mitarbeiter und einem Jahresumsatz von 50 Millionen Euro, nahm Reding explizit aus: "Diese Verordnung soll nicht für sehr kleine, kleine und mittlere Unternehmen gelten", heißt es in Artikel 3 ihres Texts.
In ihren Änderungsanträgen zum Kommissionsvorschlag schreiben die Abgeordneten Regner und Kratsa-Tsagaropoulou: "gelöscht" anstelle dieses Paragrafen. Ausnahmen werden nicht gemacht.
Mit diesem Federstrich sind potenziell – sofern sie Aktiengesellschaften sind oder werden wollen – auf einmal die fast 21 Millionen Firmen betroffen, die die EU-Kommission als kleine und mittlere führt.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
Der Bundesverband der deutschen Industrie hat gegen den Ausbau der Frauenquote inzwischen Protest eingelegt. Widerstand gibt es auch andernorts:
Die Ausweitung sei "der Gipfel der Brüsseler Anmaßung", sagte Markus Pieper der "Welt", Vorsitzender der Europakommission der Deutschen Mittelstandsvereinigung. Der CDU-Europaabgeordnete bestreitet die EU-Zuständigkeit. Die EU-Kommission führe Menschenrechte und Gleichstellungsfragen als Argumente dafür ins Feld. "Das ist absurd", sagte Pieper. "Die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat ist sicher kein Menschenrecht."
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