Frauen für die Fraunhofer
Noch ehrgeiziger als die deutschen Hochschulen setzen derzeit die außeruniversitären Forschungseinrichtungen geschlechterspezifische Vorgaben der Politik um - relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit. Institute wie die Fraunhofer-Gesellschaft, die viele tausend Wissenschaftler beschäftigen, müssen fortan über die Erfolge ihrer Gleichstellungsbemühungen berichten.
Im vergangenen Herbst hatten Bund und Länder die Institute auf Initiative des Bundeswissenschaftsministeriums dazu verpflichtet, das sogenannte Kaskadenmodell umzusetzen. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich ein einfaches System: Der Frauenanteil einer unteren Personalstufe soll stets die Zielquote für die nächsthöhere Stufe werden. Das kann etwa heißen: Studieren in einem Fach 50 Prozent Frauen, gibt es aber nur 20 Prozent Doktorandinnen, so muss die Zahl der Doktorandinnen in einem vorgegebenen Zeitrahmen auch auf 50 Prozent erhöht werden. Dieses Modell müssen nun zum Beispiel die Max-Planck-Gesellschaft umsetzen, die Leibniz- und Helmholtz-Gemeinschaft oder die Fraunhofer-Gesellschaft. Sie werden fortan regelmäßig über den Fortschritt Bericht erstatten.
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