Führende Feministin: Männer sollten auf zehn Prozent der Menschheit reduziert werden
Durch die Foren der Männerszene geht derzeit ein etwas älteres Interview des Magazins "What is enlightenment?" mit der (inzwischen verstorbenen) amerikanischen Feministin Mary Daly, die als Vordenkerin der Frauenbewegung ab den 1960er Jahren gilt. Bemerkenswert ist bei diesem Interview die folgende Passage, in der Daly auf das Konzept einer anderen führenden Feministin angesprochen wird:
WHAT IS ENLIGHTENMENT: Das bringt uns zu einer weiteren Frage, die ich Ihnen stellen möchte. Sally Miller Gearhart schreibt in ihrem Artikel "Die Zukunft – wenn es Eine gibt – ist weiblich": "Mindestens drei weiterführende Voraussetzungen ergänzen die Strategien der Umweltschützerinnen, wenn wir uns anschicken, eine weniger gewalttätige Welt zu schaffen und zu erhalten. Erstens, jede Kultur muss die weibliche Zukunft sicherstellen. Zweitens, die Verantwortung für die Gattung muss in jeder Kultur wieder in weibliche Hände gelegt werden. Drittens, die Anzahl von Männern muss auf etwa zehn Prozent der Bevölkerung gebracht und auf diesem Stand gehalten werden." Was denken Sie über diese Beschreibung?
MARY DALY: Ich denke, das ist gar keine schlechte Idee. Wenn Leben auf dieser Planetin überleben soll, muss es eine Sanierung/Entgiftung geben. Ich denke, das wird von einem entwicklungsmäßigen Prozess begleitet werden, der eine drastische Reduzierung der Männer-Menge zur Folge haben wird. Die Leute fürchten sich, solche Sachen zu sagen.
WHAT IS ENLIGHTENMENT: Ja. Ich finde es grade selbst ein bisschen schockierend.
MARY DALY: Gut, es ist schockierend, dass es schockierend wäre.
WHAT IS ENLIGHTENMENT: Also Ihre Vision eines eigenen Staates der Frauen klingt nicht danach, als sei sie ein Interimszustand, der möglicherweise zum Zusammenleben von Männern und Frauen in wirklicher Gleichheit führt.
MARY DALY: Nein. Das ist eine sehr alte Frage. Fünfundzwanzig, dreißig Jahre zurück habe ich die schon meinem Publikum beantwortet. Ich denke einfach nicht so. Sehen Sie, gerade in diesem Moment wäre ich riesig froh, eine große Gemeinschaft von Frauen um mich zu haben – ob irgendwo da draußen Männer sind oder nicht. Ich habe nicht dieses Fernziel von "Oh, dann können wir ja wieder alle zusammen sein!" Das hört sich nicht nach verheißungsvoller Zukunft an. Also warum soll ich dann darüber nachdenken? Ich meine, es ist doch nicht zu übersehen, dass Männer sich nicht in der Mitte meines Denkens befinden.
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