Rote Fahne alarmiert über EU-Gesetzesvorstoß
Wie ich gerade entdecke, hat auch das sozialistische Magazin "Die Rote Fahne" bereits kritisch über den EU-Gesetzesvorstoß zum Pornographieverbot berichtet. Stephan Seins befindet:
Zurecht kann man argumentieren, dass wir auf die Schrott-Produktionen der Pornoindustrie gut verzichten können. Das ist aber nicht der Punkt, denn auch hier steckt der Teufel einmal mehr im Detail. Zwei Ebenen werden tangiert:
Zum einen geht es um die reaktionäre, imperiale Ideologie des “Feminismus”. Diese zielt darauf ab, die Rolle der Frau und den besonderen Schutz der Mütter aufzuheben, die Familie als Lebensmittelpunkt und Schutzraum der Menschen zu zerschlagen und das Individuum, Mann und Frau, kulturell entwurzelt und sozial isoliert als imperiale Einheitssklaven der Kapitalverwertung zuzuführen.
(...) Das Imperium und seine europäische Sektion EU wollen den Menschen jetzt auch noch den politisch korrekten Umgang mit ihren Genitalien vorschreiben. Das Thema "Pornographie" dient hier vor allem als Vehikel, eine ganz andere Botschaft zu transportieren; nämlich die Negierung biologisch determinierter Geschlechter und des natürlichen menschlichen Rollenverhaltens.
(...) Zweitens geht es einmal mehr um Zensur generell.
(...) Der Trick der imperialen Hegemonie und ihrer Propaganda besteht ja gerade darin, den Abbau demokratischer und sozialer Errungenschaften als emanzipatorisches Projekt zu verkaufen. Die Logik lautet: Faschismus ist der neue Antifaschismus.
Natürlich würde ich der markigen Rhetorik dieses Artikels nicht durchgehend zustimmen – unter anderem weil ich weder Sozialist noch Essentialist bin, könnte ich zu jedem zitierten Absatz einen eigenen Kommentar schreiben. Das habe ich mir und euch erspart. Bemerkenswert ist es jedenfalls, dass die feminismuskritische Debatte inzwischen auch tief im linken Spektrum geführt wird.
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