Indymedia: Sozialistische Kritik an der Sexismus-Debatte
Ein Internet-Fundstück: Auf der radikal linken Internetplattform Indymedia veröffentlichte die sozialistische Feministin Alexandra Cohen gestern eine bemerkenswerte Auseinandersetzung mit dem bürgerlichen Feminismus sowie der Sexismus-Debatte der letzten Tage. Neben den bekannten feministischen Argumenten findet man in dem Text auch Versatzstücke, die ich sonst von Männerrechtlern höre, die noch weiter lins stehen als ich:
Als ob sich an der Geschäftspolitik der "Deutschen Bank" etwas ändern würde, wenn an Stelle eines Mannes eine Josefine Ackermann stünde. Der bürgerliche und kleinbürgerliche Feminismus in den Fernsehdebatten der letzten Tage ist peinlich. Anstatt die kapitalistische Klassengesellschaft und das dazugehörige Patriarchat zu kritisieren, wird der Mann als solcher kritisiert. Letzteres hat mit sozialistischem Feminismus nichts gemein.
(...) In der Tat, auch in der Linken wird oft nicht mehr zwischen dem Flirt und sexistischer Anmache oder gar sexueller Gewalt differenziert. Voll wird dabei die bürgerliche Sexismus-Debatte nachvollzogen. Im Ortsverband München Süd der "Linken" wurde ein Mann ausgegrenzt, weil seine Stimme dunkel und kraftvoll war. Sonst gab es kein einziges Argument gegen ihn.
(...) Es gilt einen Kampf gegen jede Art von Unterdrückung zu entwickeln. Dabei ist die Klassensolidarität, ergo auch die Solidarität zwischen dem männlichen Arbeiter und der Arbeiterin notwendig. Keine Unterdrückung der Frau darf akzeptiert werden. Es gilt aber auch, die Falle des kleinbürgerlichen Feminismus zu vermeiden. Die positive Anmache ist gut und nicht schlecht. Die Sexualität gilt es frei auszuleben. Jede Burka-Mentalität und jeder protestantische Puritanismus ist zu vermeiden.
Hier findet man den vollständigen Text.
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