Mittwoch, Juli 04, 2012

Najem Wali: So grausam war meine Beschneidung

(...) Andererseits hatte ich immer Angst, dass mir passieren würde, was zwei meiner Onkel väterlicherseits passiert ist. Sie starben kurz nach ihrer Beschneidung

(...) Aber nein, es war keine Beschneidung, es war meine erste Begegnung mit der Folter. Ich habe geschrien, aber vergeblich. Mein Schrei ging in den Tränen unter, die mir über das Gesicht liefen. Und dann sah ich ihn: An der herabbaumelnden Kette des Arztes sah ich einen ans Kreuz genagelten Christus hängen. Mein Schmerz ließ nach, als ich an die Nägel dachte, die den gekreuzigten Körper vor mir durchbohrten, denn ich spürte nur einen einzigen Nagel, der meinen Penis zerfetzte.


Hier findet man den vollständigen Artikel. (Die "taz" lässt die Genitalverstümmelung bei Jungen heute allerdings auch durch Hilal Sezgin verteidigen.)

Zum selben Thema: In einer Radiodiskussion muss sich der Beschneidungskritiker Prof. Holm Putzke gegen den jüdischen Publizisten Günther Ginzel und den "Zeit"-Mitarbeiter Robert Leicht behaupten, die beide mit viel rhetorischem Kanonendonner so tun, als sei das Kölner Gerichtsurteil das Lächerlichste, Absurdeste und Vermessenste, was man seit langem gehört habe. Achtung: Die Menschenverachtung, mit der sich Ginzel und Leicht ins Zeug legen, kann triggern.

Das Feuilleton der FAZ schließlich berichtete schon vor ein paar Tagen über den wachsenden Widerstand gegen Beschneidungen in Israel.

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