Donnerstag, Mai 03, 2012

Hochschule Nürnberg: Redefreiheit für Monika Ebeling durchgesetzt

Der AStA der Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Hochschule ließ die Alarmsirenen schrillen. "Schockiert" habe man dort erfahren, heißt es in seinem auch online gestellten offenen Brief, dass die ehemalige Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling an der Fakultät der Sozialwissenschaften einen Vortrag zum Thema "Können Jungen und Männer in unserer Gesellschaft benachteiligt werden?" halten solle. (...) In der Einladung zu Ebelings Vortrag hieß es: "Einseitige Parteilichkeit für ein Geschlecht hebelt demokratisches Handeln und Denken aus. Doppelstandards in der Geschlechterdebatte und Hypersensibilität für weibliche Belange verstellen den Blick auf den diskriminierten Mann. In einer einseitig frauenfreundlichen Geschlechterpolitik werden Jungen und Männer zielgerichtet und willentlich diskriminiert."

Zwar, beteuerte der Nürnberger AStA, sei man "für viele kritische Debatten offen", insbesondere wenn es um Themen wie Ungleichheit und Benachteiligung gehe. Allerdings sei es ein Unding, dass Ebeling "ein Podium für ihre frauenfeindlichen und antifeministischen Positionen gegeben" werden solle. Es folgten mehrere Absätze teils kurioser Vorwürfe; beispielsweise, dass Ebeling "mangelnde Wertschätzung mancher Frauen gegenüber dem männlichen Glied" beklagt habe, wodurch sie "alternative Lebensentwürfe verhöhne" und "heteronormatives Denken reproduziere". Wenn sie zudem der Behauptung widerspreche, dass Frauen "weniger verdienten", verschließe Ebeling die Augen vor der gesellschaftlichen Realität. (...) Allgemein, so der Nürnberger AStA, revidierten Ebelings Ansichten "Jahrzehnte von Frauenbewegung", was als nicht weniger skandalös bewertet wurde wie dass Ebeling sich freundlich gegenüber Eva Herman geäußert und einmal auf den angeblich "rechtslastigen" KOPP-Verlag verlinkt habe. Da ein Beschluss des Studierendenparlaments wünsche, dass Hochschulen ein Vorbild für ein tolerantes Miteinander sein sollten, fordere man das Dekanat der Fakultät Sozialwissenschaften dazu auf, Ebelings Vortrag abzusagen.

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