Samstag, Januar 17, 2009

"Die Angst der Männer vor dem weiblichen Planeten"

Joachim Bessing widmet sich in der "Welt" dem Thema Männerfeindlichkeit, kommt aber nicht so ganz aus den Puschen:

Im Verlauf der letzten Jahrzehnte sind traditionell männliche Eigenschaften in Verruf geraten. Und zwar nicht allein unter Frauen, sondern letztendlich auch unter Männern. Man gibt sich verständnisvoll, den weiblichen Interessen aufgeschlossen und auch hilfsbereit, nur um dann bei Kolumnistinnen und in Frauenzeitschriften lesen zu müssen, dass die Sehnsucht nach „echten Männern“ angesichts zu vieler „Metrosexueller“, Frauenversteher und Modefuzzis als beherrschend empfunden wird. (…)

Längst nicht alle Frauen sehen die Bezähmung und Verdrängung des ewig Männlichen als Zukunftsperspektive und Weg in eine bessere Gesellschaft. In Anlehnung an den Greenpeace-Spruch für den Artenschutz der Wale heißt die Streitschrift gegen ein Verschwinden der Männlichkeit „Save the Males“. Geschrieben von Kathleen Parker, einer viel gelesenen Kolumnistin der Vereinigten Staaten. Im Einklang mit dem Wortspiel des Titels belegt die Autorin, dass bereits an den Schulen die männlichen Eigenschaften vorwiegend negativ, die weiblichen hingegen als durchwegs positiv ausgelegt werden: So kreidet sie es amerikanischen Lehrern an, dass das weitverbreitete Tragen jungsfeindlicher T-Shirts (beispielsweise mit der Aufschrift „Boys are stupid – throw Rocks at them“) bei Mädchen nicht getadelt wird – wehe aber, es wagte ein Junge dasselbe in Grün. Aber es ist eben nicht dasselbe in Grün, auch nicht in Lila, es gibt keine Gleichberechtigung. Dafür aber Revanchismus: Nach einer extrem langen Phase männlicher Souveränität befinden sich momentan die Frauen im Recht.


Hier findet man den vollständigen Artikel.

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