Presse zum Weltmännertag so gleichgeschaltet wie gewohnt
Wie jedes Jahr scheint sich auch zum diesjährigen Weltmännertag (3. November) die deutsche Presse unbedingt auf breiter Linie blamieren zu wollen.
So berichtet die Schwäbische Zeitung mit Bezug auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa):
Dabei hat der Tag seine Daseinsberechtigung (...), schenkt man etwa dem Hamburger Zukunfts- und Freizeitforscher Horst W. Opaschowski Glauben. Zwar müsse man Männer nicht bemitleiden, aber: "Der Mann ist im Moment in einer schwierigen Lage." Männer müssten ihr Selbstverständnis und ihre Rolle neu definieren. "Sie sind nicht mehr Haupternährer der Familie. Frauen sind dabei, sie mit ihren Qualifikationen zu überholen", schildert Opaschowski. Es sei nicht mehr in erster Linie so, dass der Chefarzt die Krankenschwester heirate, sondern dass sich die Chefärztin überlege, ob sie den Krankenpfleger heiraten kann.
Klar, das ist das Hauptproblem, über das wir alle uns in den Kopf zerbrechen: dass wir auch als Krankenpfleger die Chance haben könnten, eine Chefärztin zu ehelichen. Aber gottseidank naht für unser Leiden Hilfe durch das Frauenministerium, das der Schwäbischen Zeitung/dpa zufolge die Speerspitze der neuen Männerbewegung darstellt:
Um Orientierungshilfe zu geben hat das Ministerium im vergangenen Jahr zum Beispiel die Posterkampagne "Coole Jungs" gestartet, die Jungen etwa dazu animieren soll, Pfleger zu werden oder im Haushalt mit anzupacken. Zu dem Thema "Gewalt gegen Männer", das lange Zeit nicht wahrgenommen wurde in der Gesellschaft, ließ das Ministerium bereits 2004 eine umfangreiche Studie erstellen. Teil der Gleichstellungspolitik zugunsten des Mannes sind auch die Anfang 2007 eingeführten Partnermonate beim Elterngeld.
Für neue Leser dieses Blogs sollte man hier vielleicht noch einmal erwähnen, dass das Frauenministerium vor drei Jahren 10.000 Frauen und 300 Männer über ihre Gewalterfahrungen befragen ließ. woraufhin es beschloss, dass man Gewalt gegen Frauen bekämpfen müsse, Gewalt gegen Männer aber nicht, da die Ergebnisse einer Befragung mit so wenig Teilnehmern wohl kaum repräsentativ seien.
Für die Freie Presse aus Chemnitz ist der Mann derweil ein einziger großer Problemfall:
Die Botschaft zum Ehrentag ist wenig erbaulich. Männer sind Gesundheitsmuffel. "Sie ernähren sich ungesünder als Frauen, rauchen und trinken mehr und investieren vergleichsweise wenig Mühe und Zeit in die eigene Gesundheit", sagt Elmar Brähler. Der Professor ist Chef der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie am Uniklinikum Leipzig. (...) Erst wenn es schlecht steht, besinnt sich der Mann. Dabei schießt er mitunter über das Ziel hinaus. Brähler kennt die Geschichten von Männern, die als Kranke regelrechte Jammershows aufführen und intensiv bedauert werden wollen. "Er neigt eben auch zum Dramatisieren", weiß der Experte.
Keine Ahnung, warum man eine solche Fehlentwicklung der Natur nicht längst notgeschlachtet hat – da funktioniert ja GAR nichts! Gott, wenn die Frauen unsere Gesellschaft nicht aufrechterhalten würden, sähe es echt übel aus ...
Die "Neue Zürcher Zeitung" erkennt mit Stichwörtern wie "Scheidungsopfer" und "Zahlväter" zumindest ansatzweise, dass es ernsthafte Männerprobleme GIBT, die man bei Gelegenheit vielleicht auch mal politisch angehen könnte. Ach nein, dieser Nebensatz war den Redakteuren schon zuviel.
56 Prozent der deutschen Auswanderer seien Männer, meldet schließlich das Statistische Bundesamt
Warum wohl?
Labels: Deppenjournalismus, Männertag
<< Home