Freitag, Juli 20, 2007

Lesermail (Kleiderordnung)

Genderama-Leser F.B. mailt mir:

Hallo Arne,

ich nehme mal den gestrigen Eintrag im law blog als Anlaß, mich über die für Männer häufig vorgeschriebene Kleiderordnung auszulassen. Die empfinde ich häufig als erheblich diskriminierender, als was von Frauen "erwartet" wird (auch wenn wir Männer keine hochhackigen Schuhe tragen). In meinem Beruf als Berater ist es völlig undenkbar, daß ich mal in kurzen Hosen zur Arbeit komme, und sei es noch so warm. Im Zweifellsfall läuft mir eher der Schweiß die Beine herunter, als das wir auf kurze Hosen umsteigen könnten. Bei Frauen ist es im Gegensatz dazu überhaupt kein Problem, im Rock oder Kleid zur Arbeit zu kommen, gerne auch ärmellos. Ein unbekleidetes, behaartes Männerbein wird in manchen Kreisen ja immer noch als geradezu ekelhaft angesehen.

Ich bin früher ab und zu in die Spielbank in Wiesbaden gegangen. Für Männer war ein Zutritt zum großen Spiel ohne Krawatte absolut unmöglich (lange Hose und Hemd sowieso vorausgesetzt). Frauen und Mädchen wurden völlig unabhängig von ihrer Kleidung reingelassen, also auch, wenn sie eigentlich nicht "gesellschaftsfähig" gekleidet waren.

Ich sehe es also keinesfalls so, daß sich ausschließlich Frauen bei ihrer Kleidung einem gesellschaftlichen (oder männlichen) Diktat beugen müßten.

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