„Empathie ohne Wahrheit bleibt Lüge“
Die “Welt“ berichtet über das neue Buch der „Zeit“-Journalistin Sabine Rückert, „Unrecht im Namen des Volkes“, in dem es um falschen Emotionalismus bei der juristischen Aufklärung geht. Kern des Buches ist ein von Rückert aufgedeckter doppelter Justizirrtum in einem Fall von angeblicher sexueller Gewalt.
Jan Philip Reemtsma, der selbst das Opfer einer einmonatigen Entführung geworden war, problematisiert in diesem Zusammenhang das seltsame Milieu, das sich in unserer Gesellschaft um „Opfer“ gebildet habe: „Ist das Opfer auch zu Beginn durch die Aufmerksamkeit geadelt, so hat der Status nichts Positives. Letztlich bedeutet diese Rolle eine Fortführung der Beschädigung und zerstört auch das Leben des vermeintlichen Opfers.“ Als ich eben dies in „Sind Frauen bessere Menschen?“ vertreten habe, ist mir die Verharmlosung von Vergewaltigungen vorgeworfen worden. (Gut, damals wurden alle möglichen kuriosen Vorwürfe aus den Fingern gesogen, aber das war sicher einer der widerwärtigsten.) Schön, wenn inzwischen auch andere Leute diese Problematik erkennen.
Labels: Falschbeschuldigungen, sexuelle Gewalt
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