Jusos fordern Verbot von Männerpodcasts: "Gefahr für die Demokratie"
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Weil "Männerpodcasts wie ,Hoss & Hopf‘ oder der Marke Andrew Tate" sich "in den letzten zwei Jahren zu einem gefährlichen Phänomen entwickelt" hätten, fordern Teile der Jusos Schleswig-Holstein in einem Antrag, diese zu "verbieten". Der Antrag zur Landesdelegiertenkonferenz der SPD-Jugendorganisation Ende September trägt den Namen: "Männerpodcasts verbieten! – Nehmt den Männern die Mikros weg!", eingereicht wurde er von den Jusos Kiel.
In den sogenannten "Männerpodcasts" würde "eine unkritische Verherrlichung von toxischen Männlichkeitsidealen und dem ,Alpha-Mindset‘" Platz finden. Zudem ließen sich in diesen auch immer wieder Gäste finden, die die „Reproduktion von sexistischen Stereotypen und diskriminierenden Aussagen“ vorantreiben. Hinzu kämen laut den Antragstellern in diesen Podcasts "pseudowissenschaftliche Thesen und etliche Verschwörungstheorien", die in "die Welt hinausposaunt" würden.
(…) Podcasts, die einen wiederholten "Verstoß gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung und den Menschenverstand" begehen würden, müssten "pausiert werden", und diese dürften "erst nach Vorlage eines Besserungskonzepts wieder bespielt werden". Doch es wird noch absurder: Im weiteren Verlauf des Antrags fordert man, nach Vorlage eines solchen Besserungskonzepts und nach der Zwangspause "eine weibliche Fakten-Checkerin" an die Seite der Hosts zu stellen – diese solle dann "im Verlauf der Folge die Falschaussagen der Hosts" richtigstellen.
Diesen weiblichen "Fakten-Checkerinnen" soll eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Seite stehen“, erklären die Jusos weiter. Mit dieser Kampagne solle "über die Gefahren toxischer Männerbilder in digitalen Medien informiert" werden; ebenso solle diese "Alternativen zu diesen Bildern zur Seite stellen".
Man müsse Männern, die die "Demokratie gefährden und offen sexistische Propaganda in die Welt schreien" etwas entgegensetzen. Man könne "diese ‚Männer‘ nicht mehr ‚Männer‘ sein lassen".
Hier findet man den vollständigen Artikel.
Ich bin nun kein Fan von Andrew Tate, "Hoss & Hopf" habe ich noch nicht gehört. Allerdings mache ich mir keine Illusionen, dass solche Forderungen bei einigen wenigen Publizisten halt machen würden. Der Antrag hat mit seinem Geraune gegen Männer und für eine weibliche Zensorin einen unübersehbar sexistischen Zungenschlag.
Eine "weibliche Fakt-Checkerin" für Genderama wäre mal eine spannende Idee. Bei meinem ersten männerpolitischen Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" hat die feministische Lektorin, die daran gesetzt wurde, ihren Job abgebrochen, weil sie mit den von mir gesammelten Fakten nicht mehr klar gekommen ist.
2. In Berlin werden Schwule immer häufiger überfallen, zusammengeschlagen und ausgeraubt.
3. Die Schweizer Illustrierte beschäftigt sich damit, wie man sich verhalten kann, wenn der Sohn sich ein Kleid in den Kindergarten anziehen oder die Fingernägel lackieren möchte.
4. Im Anschluss an das Genderama-Posting gestern noch eine Meldung zu Finnland:
Kinderlosigkeit wird zu einem immer wichtigeren Thema, da die jüngsten Geburtentrends vor allem durch den Aufschub der Familiengründung und kinderlose Paare geprägt sind. Dabei ist der Anteil der kinderlosen Männer fast überall höher als der der Frauen. In Finnland ist dieser Unterschied besonders groß: 29 Prozent der Männer, aber nur 21 Prozent der Frauen bleiben kinderlos. Der geschlechtsspezifische Unterschied bei Kinderlosigkeit hat bisher nur wenig Beachtung gefunden. Eine mögliche Erklärung hierfür könnten unausgeglichene Partnermärkte sein. Henrik-Alexander Schubert und Christian Dudel vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) haben in einer aktuellen Studie untersucht, welchen Einfluss regionale Partnermärkte auf die individuelle Kinderlosigkeit von Männern haben.
Die Wissenschaftler werteten Daten aus dem finnischen Bevölkerungsregister für den Zeitraum zwischen 1989 und 2019 auf Gemeindeebene mithilfe von logistischen Regressionsmodellen aus. Dabei wurden die Daten erstmals auf individueller Ebene untersucht. Der Partnermarkt ist auf Kommunalebene definiert und umfasst alle finnischen Frauen und Männer im Alter von 18 bis 49 Jahren, die nach Wohnort, Bildung und Alter eingestuft werden.
Kinderlosigkeit ist unter weniger gebildeten Männern stärker verbreitet als bei den höher gebildeten Männern: "Es zeigen sich Anzeichen für eine zunehmende Benachteiligung von Männern mit einem niedrigeren Bildungsabschluss", so Schubert. "Eine potenzielle Erklärung hierfür könnte sein, dass ein sicheres Einkommen ein wichtiges Merkmal bei der Partnersuche ist. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Relevanz des Einkommens in unausgeglichenen Partnermärkten zunimmt, und dort zu größeren Unterschieden in der Kinderlosigkeit zwischen Einkommensgruppen führt."
(…) Die Gruppe der kinderlosen Männer wächst in westlichen Bevölkerungen: "In der Zukunft eine dreifache Benachteiligung für diese Bevölkerungsgruppe – familiär, sozioökonomisch und geografisch. Diese Menschen werden später auf erschwingliche professionelle Pflegekräfte angewiesen sein, da sie sich keine privaten Dienstleistungen leisten können und nicht über eine große Anzahl von Verwandten verfügen, die die Pflege im Alter oder im Krankheitsfall übernehmen könnten. Darauf müssen sich Politik und Gesellschaft einstellen", so der Wissenschaftler.
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