Nach Trumps Wahlsieg: Ehefrau einer prominenten Schriftstellerin hackt Vater mit Eispickel zu Tode
1. Die New York Post berichtet:
Eine Managerin eines Weltraumraketenprogramms schlachtete in der Wahlnacht ihren Vater mit einem Eispickel ab, nachdem sie durch den Wahlsieg von Präsident Donald Trump einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte.
Corey Burke betrachtete den blutigen Amoklauf - bei dem sie angeblich ihren 67-jährigen Vater in dem 800.000 Dollar teuren Haus in Seattle, das sie gemeinsam bewohnten, erwürgte, biss und niederhackte - als "Akt der Befreiung", wie es in den Anklagedokumenten heißt.
Burke, 33, ist laut LinkedIn Schulungsprogramm-Managerin bei Blue Origin, dem Raumfahrtunternehmen von Jeff Bezos, und mit der prominenten Transgender-Autorin Samantha Leigh Allen verheiratet, wie aus öffentlichen Unterlagen hervorgeht.
(...) Die Tötung sollte "den Menschen helfen, ihre Bindung zu ihren Eltern zu ändern" und "musste heute geschehen", sagte Burke der Polizei, wobei ihr Gesicht noch mit dem Blut ihres Vaters bedeckt war, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.
Burke hatte sich über die Wahl aufgeregt und wusste, dass Trump die Vizepräsidentin Kamala Harris mit Leichtigkeit schlagen würde, als sie ausgerastet sein soll – offenbar als ihr Vater, Timothy Burke, sich weigerte, das Licht auszuschalten.
Daraufhin ging sie nach oben, schnappte sich einen Eispickel, stellte ihrem Vater ein Bein, würgte und biss ihn auf dem Boden und schlug ihn wiederholt mit den stumpfen und scharfen Enden des Werkzeugs, so die Polizei.
Burke setzte sich neben ihren Vater und sah ihm beim Sterben zu, dann schlug sie alle Fenster im Haus ein, was sie als einen "Akt der Befreiung" beschrieb, so die Beamten.
Als die Polizisten eintrafen, fanden sie Burke "klatschend ... weil sie so glücklich war".
Donnerwetter. Und ich fand schon die öffentlichen Weinanfälle der beiden Lobos nach Trumps Wahlsieg eine extreme Reaktion.
2. Laut einer Schlagzeile bei Spiegel-Online sind die unterschiedlichen Wahlentscheidungen zwischen jungen Frauen und Männern so gravierend, "als lebten sie auf unterschiedlichen Planeten". In einem Interview erklärt der Demograf Daniel Cox einige Hintergründe.
"Trump bricht Konventionen. Er sagt, was er will. Das bewundert ein Teil der jungen Männer. Viele haben das Gefühl, dass sie heute in der Öffentlichkeit nicht mehr frei reden können, ohne dafür gerügt zu werden. Dass sie ständig aufpassen müssen, was sie sagen und wie genau sie es sagen. Sie haben Angst, sich falsch auszudrücken und dafür gerügt oder verachtet zu werden. Trump und andere Republikaner greifen dieses Gefühl immer wieder auf.
(…) In einer Umfrage der Forschungsorganisation PRRI von 2020 stimmte die Hälfte der Männer der Aussage zu: 'Heutzutage scheint die Gesellschaft Männer nur dafür zu bestrafen, dass sie sich wie Männer benehmen.' Und vergangenes Jahr sagten in einer Studie unseres Institutes fast die Hälfte der 18- bis 29-jährigen Männer, dass sie zumindest einer gewissen oder beträchtlichen Diskriminierung ausgesetzt seien.
(…) Fest steht: Bei der Ausbildung geraten junge Männer ins Hintertreffen. Fast 60 Prozent der Collegestudierenden in den USA sind heute weiblich; über 14 Millionen Frauen stehen nicht einmal zehn Millionen Männern gegenüber. Viele junge Männer betrachten Feminismus als Nullsummenspiel: Wenn die Frauen gewinnen, dann verlieren sie, die Männer. Sie haben das Gefühl, dass sie durch diesen Wandel weniger Perspektiven haben als ihre Väter und Großväter, dass sie in der Schule und der Arbeit gegenüber Frauen benachteiligt werden."
3. Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" nennt die "Lehrperson", die eine Schülerin ins Gesicht schlug, inzwischen "Lehrerin". Allerdings wird sie jetzt als das eigentliche Opfer dargestellt.
So etwas geschieht nicht aus dem Nichts. Aus Erfahrung mit anderen Vorfällen würde ich sagen: Solche Eskalationen sind meist die Endstufe einer Überforderung, die sich bereits vorher abgezeichnet hat. Die betroffene Lehrperson hat sich vielleicht schon länger hilflos gefühlt, ohne adäquate Unterstützung oder Möglichkeiten, die Situation zu entschärfen. Es zeigt, dass es in den meisten Fällen nicht nur die einzelne Lehrperson ist, die hier versagt hat, sondern das gesamte System.
4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Vielen Dank für Ihre Betrachtungen zur Präsidentschaftswahl in den USA. Fällt Ihnen nicht auch auf, dass bei der Analyse des Wählerverhaltens immer nur von ganz oder weitgehend biologischen Kriterien wie Ethnizität oder Geschlecht die Rede ist, aber kaum je von sozialen Schichten oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten? Die von Ihnen zitierten Spiegel-Autorinnen streifen das Soziale eher am Rande. Warum? Genau diese Frage sollte meines Erachtens intensiver diskutiert werden.
Ich halte das Betonen nicht oder schwer änderbarer Unterschiede für eine Sackgasse, weil damit (1) Menschen gegeneinander aufgehetzt werden und (2) zumindest für mich keine echten Lösungen sozialer und politischer Probleme ersichtlich sind.
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