CICERO prangert Sexismus der Grünen an
1. Das Magazin Cicero kommentiert den Umgang mit dem Fall Gelbhaar bei den Grünen. Ein Auszug:
Der Grünen-Kreisverband Pankow, der Gelbhaar nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht mehr als Direktkandidat für die kommende Bundestagswahl aufgestellt hat, beschloss bei seiner Mitgliederversammlung diese Woche eine Erklärung, die an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten ist. "Mit Entsetzen haben wir zur Kenntnis genommen, dass ein Teil der Anschuldigungen gegen Stefan Gelbhaar unter falscher Identität erhoben wurden, indem eine eidesstattliche Versicherung möglicherweise gefälscht wurde. Falls sich dieser Verdacht als wahr herausstellen sollte, begrüßen wir, dass strafrechtliche Konsequenzen eingeleitet werden sollen", heißt es darin.
Dann folgt eine Opferrangfolge, die Bände spricht: "Dieses Verhalten schädigt nicht nur unsere Partei und das Vertrauen in innerparteiliche Klärungsprozesse, sondern auch allen Frauen, die Opfer von sexualisierter Gewalt und Belästigung sind. Aber auch Stefan Gelbhaar ist insofern Opfer erfundener Vorwürfe sowie einer möglichen Straftat geworden. Dadurch ist ihm politisch wie persönlich schwerer Schaden zugefügt worden. Dies bedauern wir ausdrücklich." Erst kommt die Partei, dann die Frauen, dann der heterosexuelle Realo-Mann, der zum Opfer kafkaesker innerparteilicher Klärungsprozesse wurde.
(…) Auf der neu- und altlinken Seite kommt jener totalitäre Ungeist, der die von überzeugten Maoisten mitgegründete Partei schon immer geprägt hat, zum Vorschein. Während die einen davon träumen, im Namen des Klimaschutzes Verbrennungsmotoren zu verbieten, Flugreisen zu beschränken und Fabriken nur noch bei geeigneter Wetterlage laufen zu lassen, bauen andere im Namen des (Queer-)Feminismus eine parteiinterne Paralleljustiz auf, die jede weibliche Anschuldigung gegen einen Mann so ernstnimmt, dass dieser erstmal seine Karriere und seinen Ruf opfern muss. Falls dann am Ende des Verfahrens seine Unschuld festgestellt wird, war es trotzdem richtig. So gehört es sich nunmal für eine feministische Partei. Und die Partei, die Partei hat immer recht.
2. Argentinies Präsident Javier Milei hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos die feministische Ideologie kritisiert:
"Männer und Frauen sind heute schon gleich vor dem Gesetz. Frauen-Quoten und ähnliche Massnahmen sind nichts als ein Versuch, sich Privilegien zu schaffen."
Schon bei seinem letztjährigen Auftritt am WEF kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten sandte Milei regelrechte Schockwellen durch das Davoser Publikum, das sich von den Hunderten Panels und Veranstaltungen gesittete Debatten und diplomatische Floskeln, aber selten nur nackte Provokation gewohnt ist.
3. Hat Simone Schmollack Urlaub? Die Berliner "taz" berichtet bemerkenswert unideologisch über das erste Männerhaus in Hamburg. Ein Auszug:
Die Erfahrungswerte Dinninghoffs und des Vereins decken sich mit den Zahlen einer Dunkelfeldstudie des Landeskriminalamtes Niedersachsen: 40.000 zufällig ausgewählte Menschen nahmen 2013 an der Befragung in Niedersachsen teil, wovon 18.940 Personen – zu 51,3 Prozent Frauen – zu Erfahrungen häuslicher Gewalt in Paarbeziehungen antworteten. Der Anteil der weiblichen Opfer physischer wie psychischer Gewalt in Paarbeziehungen lag bei 9,4 Prozent, der der männlichen bei 6,1 Prozent. Bei einer Zahl von 2,3 Millionen männlichen Niedersachsen zwischen 20 und 60 Jahren ergäbe dies eine Zahl von rund 140.000 Opfern.
(…) Städtische oder staatliche Unterstützung bekommt das Projekt keine. Und so stellt der Verein jedes Jahr wieder Anträge an die Stadt Oldenburg, um eine finanzielle Förderung zu erhalten – und jedes Jahr wieder ohne Erfolg. "Ein Angebot für Männer ist für viele gleich ein Angebot gegen Frauen", sagt Dinninghoff. "Gerade in politischen Kreisen stoßen wir auf Skepsis."
Eine Skepsis, die auch Klaus Schönfeld, Gebietsvertreter des "Väternotruf.de" in Hamburg, kennt. Seit Jahren setzt er sich für die Einrichtung eines Männerhauses in der Hansestadt ein. Dabei geht es ihm nicht um eine Verharmlosung von Gewalttaten gegenüber Frauen, sondern um das Prinzip der Gleichstellung. "Ein klares Grundrecht unserer Verfassung ist die Gleichheit vor dem Gesetz, vor dem Staat und vor der Gesellschaft", sagt Schönfeld. Seine Erfahrungen, was den Bedarf an einem Männerhaus in Hamburg angeht, sind mit denen aus Oldenburg zu vergleichen. Täglich habe er es mit Vätern zu tun, die kurzfristig aus der gemeinsamen Wohnung rausgeworfen würden, die häusliche Gewalt erführen.
Auch in Schleswig-Holstein könnte es besser stehen um die Befassung mit Männern als Gewaltopfer in Partnerschaften: Zum 1. Januar musste in Kiel die Beratungsstelle für missbrauchte Männer schließen, dabei hätten 65.000 Euro gereicht für ein weiteres halbes Jahr – hätte sich bloß eine der Fraktionen im Landtag für den Fortbestand ausgesprochen. Das aber tat keine.
Es gibt eine außerparlamentarische Opposition, die genau dieses Missverhältnis anspricht. In der "taz" kommt diese Bewegung nur als Ziel polemischer Angriffe vor.
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