Dienstag, Mai 05, 2015

Leserbrief: Warum der Rundfunkrat des BR die Hasspropaganda Ralf Homanns nicht rügte

Einer meiner Leser schreibt mir als Reaktion auf diesen Beitrag:

Lieber Herr Hoffmann,

Sie reflektieren in Ihrem Beitrag zur erfolgreichen Programmbeschwerde über die Ungleichbehandlung der Beiträge von Ralf Homann und Veronika Wawatschek durch den Rundfunkrat und schließen, dass die christliche Lobbymacht imposanter gewesen sei als die der Maskulisten.

Nun, die wahre Antwort ist einfacher. Ich habe durch die Freundschaft mit einem Rundfunkrat Einblick in die Abläufe dort. Der Fall Homann wurde damals dem Rundfunkrat ohne die Möglichkeit einer Vorbereitung vorgelegt. Es wurde von einem leitenden Redakteur zum Fall berichtet und dann in dessen Sinn ohne Debatte abgestimmt.

Bei Wawatschek war es hingegen so, dass die Mitglieder des Rundfunkrates einige Tage vor der Sitzung über die Programmbeschwerde informiert wurden und Zeit hatten, sich selbst anhand der Sendung in Wort und Schrift ein Bild zu machen. Im Plenum des Rundfunkrats stellte sich der leitende Redakteur ebenfalls vor die Autorin des Beitrages. Hier aber entspann sich durch vorbereitete Rundfunkräte eine ausführliche Debatte, die deutlich auf die Mängel des Beitrages einging, und das Wohlwollen des leitenden Redakteurs konterkarierte.

Es war folglich kein Wirken von Lobbymächten, noch dazu wo von den über 300 eingegangenen Programmbeschwerden zum Beitrag von Wawatschek die meisten Kopien einer Vorlage waren, sondern schlicht die Vorbereitung der Sitzung durch den Vorsitzenden, Lorenz Wolf, die zum Erfolg der Programmbeschwerde beitrug.


Mangels eigenem Einblick in den BR-Rundfunkrat kann ich die Behauptungen meines Lesers selbst nicht verifizieren. Immerhin aber wäre das eine lange Zeit vermisste Erklärung dafür, dass Ralf Homanns "Zündfunk"-Beitrag, obwohl er mit journalistischer Seriosität wenig zu tun hatte, vom Rundfunkrat nicht entsprechend gerügt wurde.

Es gibt übrigens trotz Homanns Horrorphantasien nach wie vor keinerlei Hinweise darauf, dass sich der Verfassungsschutz der Männerbewegung widmen würde. Was die öffentlich-rechtlichen Sender betrifft, gehe ich allerdings davon aus, dass von dort trotz des Auftrages dieser Sender zu politischer Ausgewogenheit die Männerbewegung mit weiteren Attacken dieser Art rechnen muss.

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