Fairytale Festival 2015: Sexismus-Check für alle Bands?
Sebastian Bücker berichtet für die Neue Osnabrücker Zeitung über das Fairytale Festival 2015:
Der Widerstand der universitären Lesben- und Schwulenvertretungen war maßgeblich für das Konzertverbot, das der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) als Veranstalter des Fairytale-Festivals 2015 gegen [die Mittealter-Band] Feuerschwanz verhängt hat. (...) Die Sicherheit von Band und Publikum am 13. Juni im Schlossinnenhof sei fortan jedenfalls nicht mehr gewährleistet, teilte der Asta unter der Woche zur Begründung seiner Absage mit.
Zu den angekündigten Protesten kam es, nachdem das Schwulen- und Lesbenreferat der Uni die Songs der Gruppe Feuerschwanz durchging und dabei etwa in dem Song Wunsch ist Wunsch Textstellen fand, "die nicht von konsensuellem Geschlechtsverkehr handeln". Die Erklärung der Band, es handele sich um offenkundige Satire, wurde ignoriert.
"Wir wollen, dass solche Bands nicht spielen", stellt die Sprecherin des Lesbenreferats klar. Insofern sei die Ausbootung von Feuerschwanz ein "Erfolg" für die autonomen Referate. "Wir freuen uns immens, dass Sexismus keine Bühne geboten wird." Im Übrigen könne das Feuerschwanz-Schicksal auch weitere Fairytale-Festivalbands ereilen. Unzucht zum Beispiel, die einen Titel namens Kleine geile Nonne im Repertoire haben. "Das finden wir nicht unproblematisch", heißt es bei den autonomen Referaten auf Nachfrage. "Die Band hören wir uns noch mal genauer an."
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