Freitag, März 20, 2015

Schweiz: Soziologin fordert neue Strukturen, um männlichen Opfern zu helfen

Aufgrund der Resultate ihrer Untersuchungen empfiehlt die Soziologin den kantonalen Stellen, Räume und Ressourcen für die Opferhilfe für Männer zu schaffen und dabei zwischen der häuslichen und ausserhäuslichen Gewalt zu unterscheiden. Den Opferhilfestellen rät sie, die Angebote und den Auftritt zu überdenken. In einigen Fällen sei nicht klar, dass sich das Angebot auch an Männer richte.

(...) Der Vergleich der Opferhilfe der Kantone Bern und der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft zeige, dass dieses Denkschema auch durchbrochen werden könne. Der Anteil beratener Männer in Bern und Basel sei sehr unterschiedlich, liege in Bern bei 17 Prozent und in Basel bei 37 Prozent.

Der grosse Unterschied beruhe nicht darauf, dass es in Basel mehr Gewalt gegen Männer gebe als in Bern, sondern dass die Opferhilfe anders umgesetzt worden sei. Der Kanton Bern habe seine Opferhilfe ohne zentrale Koordination hauptsächlich auf den bestehenden Angeboten aufgebaut.

Vereine, die sich mit ihrem Angebot vorrangig an weibliche Gewaltopfer richteten, hätten ihre Arbeit nun im Rahmen der Opferhilfe fortsetzen können. Basel dagegen hätte von Beginn weg neue Strukturen geschafft und bei der Umsetzung des Gesetzes eine stark lenkende Funktion eingenommen.


Die Schweizer Zeitung 20 Minuten berichtet.

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