Dienstag, November 11, 2014

FAZ: Der Männerhass von Karen Duve

Die Schriftstellerin Karen Duve hat ein neues Buch geschrieben. Ursula Scheer bespricht es für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen. Ein Auszug:

Womit klar wäre, wie Karen Duves J’accuse, das an ihren Selbstversuch "Anständig essen" anknüpft, gestrickt ist: immer eins rechts, eins links, da die Guten, Friedfertigen, Empathischen, Verantwortungsvollen, Sozialen - zu denen die Autorin sich selbst zählt -, dort die Bösen, die das Gegenteil all dessen sind und bei ihr hauptsächlich einen Namen tragen: männliches Alphatier. (...) Geistesgestörte Männer ohne Gewissen säßen überproportional oft an den Hebeln der Macht. Sie entsprächen dem "personifizierten Bösen" - und sorgten dafür, dass wir alle hopsgehen.

(...) Karen Duve versteigt sich in ihrem weltverschwörerischen Vulgärmanichäismus nicht dazu, dass alle Männer irre Vernichter und alle Frauen Personifizierungen der Nachhaltigkeit seien. Dennoch, man stelle sich vor, ein Mann würde Vergleichbares über Frauen schreiben oder ein Weißer über Schwarze. "Emotionale Minderbemitteltheit, ethische Leichtfertigkeit, Geldgier und Machtversessenheit wird man bei Männern viel leichter finden", schreibt Karen Duve. Deshalb könne der Ausstieg aus dem turbokapitalistischen Weltvernichtungssystem nur mit einer Frauenquote gelingen. Fünfzig Prozent Frauen, mindestens, sofort, überall, und die Welt geht nicht unter.


Damit hat Duve die gängigen Diskurse über Frauen und Männer doch eigentlich nur gekonnt zusammengefasst.

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