Montag, August 18, 2014

Brustkrebs: Männer sehen sich diskriminiert

Brustkrebs? Ist das nicht eine Krankheit, die nur Frauen betrifft? Zwar kommt es selten vor, dennoch erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 500 Männer an einem Mammakarzinom. Männer, die sich dann plötzlich diskriminiert sehen: "Das kriegen doch nur Frauen", "Du bist kein richtiger Mann" oder "Stimmt etwas mit deinen Hormonen nicht?", seien übliche Reaktionen im Bekanntenkreis, sagt Christian Rudlowski, Chefarzt der Frauenklinik des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach.

Doch nicht nur damit haben die Betroffenen zu kämpfen. Obwohl Brustkrebs hierzulande mit jährlich etwa 75.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung der Frau ist, wissen Ärzte nicht, wie man männliche Patienten behandelt, da sie nur in weniger als in einem Prozent der Fälle beim Mann vorkommt. Mediziner der German Breast Group (GBG), eine Forschungseinrichtung, die Studien zu Brustkrebs plant und koordiniert, kritisieren, dass es an Untersuchungen mit Männern mangele. Deshalb sei die optimale Therapie unbekannt. Die Folge: Männer werden wie Frauen behandelt. Wie gut das funktioniert, weiß allerdings kaum einer.


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