Donnerstag, März 20, 2014

Erster Vergewaltigungsprozess gegen US-General gerät zur Posse

Andreas Ross berichtet in der Frakfurter Allgemeinen über ein Gerichtsverfahren, das momentan in den USA stattfindet:

Wie sich der Richter auch entscheiden mag – vom ersten Vergewaltigungsverfahren gegen einen General ist wenig übriggeblieben. Das gellende Signal der Entschlossenheit, das sich Politiker und Militärs bis hoch zu Oberbefehlshaber Obama aus Fort Bragg zu erhoffen schienen, verkümmert zu einem krächzenden Seufzer. Denn das Opfer hat sich in Widersprüche verwickelt.


Naja. Wenn die Glaubwürdigkeit eines Menschen, der Anschuldigungen vorbringt, erschüttert ist, spricht man normalerweise nicht mehr von einem "Opfer", als gäbe es solche begründeten Zweifel nicht. So berichtet Ross dann auch später in seinem Artikel:

Oberst William Helixon, der mit dem Fall betraute Ankläger, war nach einer vertraulichen Befragung seiner einzigen Zeugin über das wiedergefundene Mobiltelefon offenbar zum Schluss gekommen, er könne den Vorwurf der Vergewaltigung gegen den General nicht aufrecht erhalten. Doch vieles spricht dafür, dass Vorgesetzte ihn daran hinderten, Sinclair vom Haken zu lassen. Helixon soll über diesen Interessenkonflikt verzweifelt sein und Selbstmordpläne gehegt haben. Schließlich stellte er seinen Kommandeur vor die Wahl, alle Vorwürfe fallenzulassen, die zu lebenslanger Haft für Sinclair führen könnten, oder ihn von seiner Aufgabe zu entbinden. Helixon wurde ersetzt, das Verfahren sollte weitergehen.

Doch es kam auch noch heraus, dass sich der militärische Rechtsbeistand des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers mit einem eher politischen Argument an den Kommandeur von Fort Bragg wandte, um eine Einstellung des Verfahrens zu verhindern. "Wenn es dem Beschuldigten erlaubt wird, die Beziehung als einvernehmlich darzustellen", warnte die Juristin, "so würde das nur die Position derjenigen stärken, die dem Heer die Verfolgung sexueller Nötigung entreißen wollen." Richter Pohl reichte, was er hörte. Er sah genug Hinweise auf unrechtmäßige Einflussnahme. Einen Schauprozess werde er nicht leiten, machte der Oberst klar.


Für die #Aufschrei!-Liga vermutlich nur ein weiterere Beleg für die rape culture des Frauen unterdrückenden Patriarchats.

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